"Wichtiger Meilenstein"

Fast 300 Mitarbeiter in der Region betroffen: Leoni verkauft Teile des Industriegeschäfts

1.10.2021, 13:04 Uhr
Der Nürnberger Automobilzulieferer Leoni will sich weiter konsequent auf das Geschäft mit Bordnetzsystemen fokussieren.

© Daniel Karmann, dpa Der Nürnberger Automobilzulieferer Leoni will sich weiter konsequent auf das Geschäft mit Bordnetzsystemen fokussieren.

Der Nürnberger Automobilzulieferer Leoni will sich weiter konsequent auf das Geschäft mit Bordnetzsystemen fokussieren - und verkauft deshalb wesentliche Bestandteile seines Industriegeschäfts an den Investor BizLink Holding Inc. Konkret geht es um die zur Kabelsparte gehörende Business Group Industrial Solutions.

"Mit diesem Schritt beweisen wir einmal mehr, dass wir unsere angekündigte und mittlerweile fortgeschrittene Fokussierung auf den Bereich Bordnetz konsequent weiter umsetzen“, sagt Aldo Kamper, Vorstandsvorsitzender der Leoni AG. Bekanntlich will sich das Unternehmen strategisch darauf konzentrieren, seine führende Position als Bordnetzlieferant für die Automobilindustrie zu festigen. Bereits in den vergangenen Monaten hatte sich Leoni vor diesem Hintergrund von zwei Einheiten der Kabelsparte getrennt.

BizLink hat seinen Sitz in Kalifornien und bietet Lösungen für Kabelverbindungen an. Der Zukauf soll die Marktposition des Konzerns in Europa stärken.

Standorte in Georgensgmünd, Röttenbach und Roth betroffen

Der Verkauf umfasst rund 20 internationale Standorte der Leoni-Sparte in zehn Ländern mit rund 3000 Mitarbeitern. Auch Standorte in Nordbayern sind betroffen: Etwa 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Georgensgmünd, 50 in Röttenbach und einige weitere in Roth haben künftig BizLink als Arbeitgeber, sagt Leoni-Sprecher Gregor le Claire auf Anfrage unserer Redaktion.

Akute Sorgen um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze müssen sie sich offenbar nicht machen. Dem Vernehmen nach gilt BizLink als solider Investor. "Die Business Group Industrial Solutions agiert heute global erfolgreich am Markt, und ich bin überzeugt, dass das Geschäft weiterhin eine sehr gute Perspektive hat", sagt auch Leoni-Chef Kamper.

Die durch den Verkauf erzielten Einnahmen sollen auch zur Stabilisierung von Leoni beitragen, das in der Vergangenheit unter teils bedrohlichen Liquiditätsengpässen gelitten hatte. Der Wert des betroffenen Geschäftsbereichs liege bei rund 450 Millionen Euro; "bei Vollzug des Verkaufs wird ein Gewinn von rund 200 Millionen Euro erwartet", so Leoni. Anfang 2022 soll der Verkauf über die Bühne gebracht sein.

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