Corona-Krise beschleunigte Vorgang

Geldabheben ohne Geldautomat? Dieser Trend ist auf dem Vormarsch

30.6.2021, 10:58 Uhr
Immer mehr Bürger nutzen die Möglichkeit beim Einkaufen Geld abzuheben. 

© Fernando Gutierrez-Juarez, dpa Immer mehr Bürger nutzen die Möglichkeit beim Einkaufen Geld abzuheben. 

"Shampoo, Waschpulver und Bargeld, bitte!" In vielen Drogerien, Supermärkten und auch Tankstellen können Kunden beim Bezahlen mittlerweile nebenbei Geld von ihrem Konto abheben - ein Service der offenbar gut ankommt: Während 2019 jeder vierte Deutsche (27 Prozent) beim Einkaufen oder Tanken Bargeld abhob, nutzten heute bereits 41 Prozent diesen Service.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Postbank. "Im Zuge der Corona-Krise haben die Menschen ihren Bewegungsradius stark eingeschränkt. Viele haben auch auf den Gang zum Geldautomaten oder zum Bankschalter verzichtet und haben sich beim Wocheneinkauf oder beim Stopp an der Tankstelle zusätzlich mit Bargeld versorgt", erklärt Iris Laduch von der Postbank. Dadurch hätten einige Verbraucher während der Pandemie das einkaufsparallele Geldabheben für sich entdeckt. "Ich gehe davon aus, dass sich dieser Service für eine wachsende Zahl von Menschen als alltägliche Möglichkeit der Bargeldversorgung etablieren wird."

Aktuell heben 33 Prozent der Bundesbürger gelegentlich Geld beim Einkaufen ab (2019: 21 Prozent), acht Prozent regelmäßig (2019: sechs Prozent). Fast alle Supermärkte, viele Drogerieketten und Shell-Tankstellen bieten das sogenannte Cashback-Verfahren zur Bargeldauszahlung an.

Pin ist Pflicht

Beim Cashback an der Ladenkasse weist der Kunde den Kassierer oder die Kassiererin vor dem Bezahlen darauf hin, dass er Geld abheben möchte, und nennt den gewünschten Betrag. In der Regel ist er auf 200 Euro begrenzt. Kontaktloses Bezahlen ist dabei übrigens nicht möglich; der Kunde muss seine Karte immer in das Lesegerät einstecken und auch seine Geheimzahl eingeben. Das Geld wird daraufhin unmittelbar an der Kasse ausgezahlt und auf dem Kassenbeleg quittiert.

Das Vorgang ist zwar kostenfrei, eine Voraussetzung gibt es aber: Meist muss der Kunde bei dem betreffenden Geschäft einen Mindesteinkaufswert erreichen, der zwischen fünf und 20 Euro liegt. Ob Kunden zudem nur einmal oder mehrmals täglich Geld abheben können, bestimmt der jeweilige Einzelhändler. "Kontaktloses Bezahlen ist beim Geldabheben an der Kasse nicht möglich", ergänzt die Postbank Expertin.

Bei der repräsentativen Online-Befragung interviewte Kantar - eine Gruppe von Marktforscherunternehmen - im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 21. April 2021 insgesamt 1.000 Befragte ab 18 Jahren.

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