Neues System

Große Neuerung bei McDonald's: Was Kunden bei der Getränkeauswahl erwartet

4.1.2023, 13:50 Uhr
Verpackungsmüll der Fast-Food-Kette McDonald's: Im Dezember 2022 geht das Unternehmen weiter gegen Einwegpackungen vor. 

© IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON Verpackungsmüll der Fast-Food-Kette McDonald's: Im Dezember 2022 geht das Unternehmen weiter gegen Einwegpackungen vor. 

Die Mehrwegangebotspflicht ist mit dem neuen Jahr am 1. Januar 2023 an den Start gegangen. Nach der neuen Vorgabe müssen Restaurants, Cafés und Bistros ihre To-Go-Speisen und -Getränke auch in einer Mehrwegverpackung anbieten. Die Pflicht gilt ebenso für Fast-Food-Ketten wie Burger King, Kentucky Fried Chicken und McDonald's. Doch bereits vor dem neuen Jahr machte McDonald's den ersten Schritt und führte sein neues eigenes Mehrwegangebot ein.


Bereits im vergangenen Jahr kündigte der Fast-Food-Riese an, dass ab Dezember 2022 ein deutschlandweit flächendeckendes McDonald's Mehrwegpfandsystem eingeführt wird, so das Unternehmen auf seiner Website. In den McDonald's-Filialen kann nun, auf Wunsch des Kunden und für einen Pfandbetrag von 2 Euro, Mehrwegbecher für Getränke und Eiscreme erworben werden. "Wo immer sinnvoll und machbar, setzen wir auf Mehrweg", schreibt McDonald's.

Für die Kartons und Hüllen für Burger und Pommes stellt der Fast-Food-Riese keine Mehrwegalternativen bereit. Grund dafür ist, dass die Einwegpackungen der betroffenen Produkte kein Plastik enthalten und somit laut Vorgabe keine Alternative benötigen. Das neue System teste das Unternehmen bereits seit November in zehn ausgewählten Restaurants (unter anderem im Raum München und Berlin), erklärt McDonald's.

Während die Fastfood-Restaurant-Kette mit einem eigenen Pfandsystem arbeitet, kooperiert Konkurrent Burger King mit einem Anbieter von Mehrwegsystemen. Vorteil bei einem Pfandsystem-Anbieter ist, dass Kunden ihre Mehrwegbecher auch an allen Ausgabestellen zurückgeben können. Bis zu 1000 Einwegbecher soll jeder Mehrwegbecher im Laufe seiner Nutzungszeit nach Unternehmensangaben ersetzen können.

Neue Mehrwegangebotspflicht

Die neue Pflicht muss von all jenen eingehalten werden, die mit Essen oder Getränken befüllte Take-away-Verpackungen an Verbraucherinnen und Verbraucher verkaufen: Restaurants, Cafés, Bistros, aber auch Kantinen, Tankstellen, Supermärkte oder Cateringbetriebe. Dasselbe Produkt in der Mehrwegverpackung darf allerdings nicht teurer sein als in der Einwegverpackung. Es ist aber erlaubt, die Mehrwegverpackung gegen Pfand auszugeben, das bei der Rückgabe zurückgezahlt wird.

Davon ausgenommen sind kleinere Geschäfte wie Imbisse, Spätis und Kioske, in denen höchstens fünf Beschäftigte arbeiten und die gleichzeitig eine Ladenfläche von nicht mehr als 80 Quadratmetern haben. Kundinnen und Kunden haben in diesen Betrieben allerdings die Möglichkeit, sich ihre Speisen und Getränke in selbst mitgebrachte Mehrwegbehältnisse füllen zu lassen.

Mehrwegpflicht: "Wichtiger Baustein gegen die zunehmende Vermüllung"

Laut Verbraucherzentrale Berlin produzieren die Bürger in Deutschland 770 Tonnen Verpackungsmüll pro Tag durch Mitnahme-Verpackungen für Speisen und Getränke. Eine vom Umweltbundesamt beauftragte Studie ergab, dass allein Einwegkunststoffprodukte - etwa To-Go-Becher, Lebensmittelverpackungen, Tragetaschen, Zigarettenkippen - einen kommunalen Reinigungsaufwand von rund 434 Millionen Euro im Jahr verursachen. Laut dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sind Pizzakartons und Alu-Schalen dabei noch nicht mitgerechnet.

Für den VKU ist die Mehrwegpflicht deswegen "ein wichtiger Baustein gegen die zunehmende Vermüllung des öffentlichen Raums und für mehr Abfallvermeidung". Entscheidend werde aber sein, dass sich Verbraucher bewusst dafür entscheiden. Außerdem hofft der Verband auf Pool-Lösungen in den Kommunen. "Die Bürgerinnen und Bürger sollten beispielsweise einen Mehrweg-Becher überall zurückgeben können, egal, wo er oder sie ihn gekauft hat", sagte ein VKU-Sprecher.