Folgen des Ukraine-Kriegs

Hamsterkäufe spitzen sich zu: Zahlreiche Supermärkte rationieren Lebensmittel

18.3.2022, 14:11 Uhr
Produkte wie Mehl, Sonnenblumenöl und Toilettenpapier werden aktuell viel gekauft und sind in vielen Supermärkten bereits Mangelware.

© IMAGO/Manfred Segerer, IMAGO/Manfred Segerer Produkte wie Mehl, Sonnenblumenöl und Toilettenpapier werden aktuell viel gekauft und sind in vielen Supermärkten bereits Mangelware.

Zu Beginn der Corona-Pandemie standen Kunden im Supermarkt teilweise vor leeren Regalen. Nun ist es aufgrund des Kriegs in der Ukraine wieder so weit. Doch während 2020 hauptsächlich Klopapier tagelang ausverkauft war, sind nun vor allem einige Grundnahrungsmittel betroffen. Ein Grund dafür sind die Hamsterkäufe vieler Kunden, die versuchen, sich einen Vorrat an Lebensmitteln anzulegen. Deshalb beginnen vereinzelte Supermärkte bereits damit, ihre Waren nur noch in rationierten Mengen an ihre Kunden zu verkaufen. Doch drohen überhaupt Versorgungsengpässe oder sind die Hamsterkäufe übertrieben?

Auf Nachfrage von nordbayern.de bestätigen verschiedene Supermarktketten, dass es bei bestimmten Lebensmitteln derzeit zu Lieferengpässen kommen kann. "Dies betrifft insbesondere Speiseöle, die zum Teil auch aus der Ukraine stammen", erklärt eine Edeka-Sprecherin. Auch Aldi-Süd und Kaufland bestätigen, dass es bei vereinzelten Artikeln zu Lieferverzögerungen und Engpässen kommt.

Öl und Mehl kurzzeitig vergriffen

Gleichzeitig sei jedoch auch die Nachfrage nach bestimmten Warengruppen gestiegen, sodass manche Artikel wie Öl oder Mehl kurzzeitig vergriffen seien, wie eine Sprecherin von Aldi-Süd mitteilt. Deshalb sei es teilweise nötig, bestimmte Lebensmittel nur noch in kleinen Mengen an Kunden zu verkaufen. "Wir bitten unsere Kunden und Kundinnen immer, Waren nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen. Bei größeren Nachfragen behalten wir uns wie immer vor, die Abgabemenge pro Kunde vorübergehend einzuschränken", so die Sprecherin.

Gleiches bestätigt auch eine Edeka-Sprecherin: "Je nach Situation vor Ort rufen selbstständige Kaufleute ihre Kunden auch dazu auf, nur haushaltsübliche Mengen bestimmter Artikel einzukaufen." Hamsterkäufe seien nicht nötig, denn obwohl es zu Lieferengpässen kommen kann, sei die Grundversorgung und die Warenverfügbarkeit weiterhin sichergestellt. Ist ein Produkt kurzeitig nicht verfügbar, könnten Kunden auch auf andere Marken und Eigenmarken als Produktalternativen zurückgreifen, so die Sprecherin weiter.

Auch in Hinblick auf die Versorgung mit Speiseöl geben Experten Entwarnung. Zwar wird derzeit kein Sonnenblumenöl aus der Ukraine geliefert und die Vorräte reichen vermutlich nur noch für einige Wochen. Laut Gerhard Brankatschk vom Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland sei bei anderen Speiseölen wie etwa Rapsöl kein Engpass zu erwarten.

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