Kommentar: Aus für kostenloses Sparda-Konto ist nachvollziehbar

23.10.2020, 12:38 Uhr

Auch die Sparda-Bank verabschiedet sich vom kostenlosen Girokonto und verlangt ab 2021 Gebühren.  © Roland Fengler

Der Schritt, den die Verantwortlichen der Sparda-Bank Nürnberg gegangen sind, ist nachvollziehbar. Mittlerweile sind viele Banken und Sparkassen dazu übergegangen, Gebühren auf ihre Girokonten zu erheben. Es ist eine unternehmerische Entscheidung, die mit Investitionen in die Digitalisierung zusammenhängt sowie mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank einhergeht. Die Minuszinsen bedeuten Verluste für die Banken – und die wollen sie mit Gebühren kompensieren.


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Vor Jahren waren beispielsweise Ein- und Auszahlungen auf das eigene Konto grundsätzlich kostenlos. Der Grundgedanke war, dass jeder, der Geld auf seinem Konto hat, auch drankommen sollte – ohne dass er dafür auch noch bezahlen muss. Das änderte sich, als das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz überarbeitet wurde.

Nicht nur eine Kostenfrage

Auch die Praxis, gratis Girokonten zu vergeben, gehört heute weitgehend der Vergangenheit an. Banken subventionierten diese Konten auch aus ihrem Zins- und Provisionsgeschäft. Doch wegen der aktuellen Zinssätze ist dies nicht mehr realisierbar. Kunden sind allerdings gut beraten, wenn sie im Zuge der Gebührenerhebungen nicht nur auf die Kosten schauen. Viele Banken legen die Gebühren transparent dar. Welcher Bank man sein Geld anvertraut, sollte also auch davon abhängen, ob man einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort hat und ob man in der Vergangenheit stets gut beraten war.