Kurzarbeit: So stark sind Beschäftigte in der Region betroffen

2.7.2020, 05:56 Uhr
Nicht jede der Anzeigen mündet tatsächlich in Kurzarbeit.

© Jens Büttner, dpa Nicht jede der Anzeigen mündet tatsächlich in Kurzarbeit.

Mehr als jeder fünfte sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer in Bayern war zuletzt von Kurzarbeit betroffen. Ein Wert, der sich von Landkreis zu Landkreis stark unterscheidet, wie eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt.

Den höchsten Anteil in der Region hat demnach die Stadt Schwabach – für jeden zweiten Beschäftigten (51 Prozent) haben die Arbeitgeber dort Kurzarbeit angezeigt. Ähnlich hohe Werte sind im Kreis Neustadt/Aisch–Bad Windsheim (49) und im Nürnberger Land (48) zu verzeichnen. Werte im 40-Prozent-Bereich führt die Studie darüber hinaus für die Städte Ansbach (45) und Fürth (40) auf. Vergleichsweise wenig Betroffene gibt es in der Stadt Erlangen (21 Prozent). In Nürnberg wurde für 33 Prozent der Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet.

Die Zahlen aus der Region stützen die Erkenntnis der Forscher, dass entgegen landläufiger Vermutungen die Kurzarbeit vor allem in Regionen angezeigt wurde, in denen es wenige Großkonzerne gibt. „Die Betriebsschließungen haben viele kleinere Betriebe hart getroffen und die haben schnell mit Kurzarbeit reagiert“, erklärt Studienautor Helge Emmler, der die Arbeit gemeinsam mit Eric Seils verfasst hat.

Die Daten sind aber mit Vorsicht zu betrachten: Das Institut sah sich die Kurzarbeitsanzeigen an – nicht jede dieser Anzeigen mündet tatsächlich in Kurzarbeit.

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