Preis-Explosion: Darum ist Gemüse aktuell so teuer

16.4.2021, 20:38 Uhr
Gemüse ist aktuell in deutschen Supermärkten außergewöhnlich teuer.

© Julian Stratenschule Gemüse ist aktuell in deutschen Supermärkten außergewöhnlich teuer.

Wer heute vor einem Supermarktregal steht, dürfte sich vielerorts verwundert die Augen reiben: Paprika, Tomaten, Frühlingszwiebeln - die Preise sind in den vergangenen Tagen deutlich in die Höhe geschnellt. Ein Kilo Paprika ist etwa aktuell dreimal so teuer wie noch vor einem Jahr.

Hohe Gemüse-Preise: Corona-Pandemie ist nur eine Erklärung

Zwei Entwicklungen sind daran Schuld - die Corona-Krise ist nur eine davon. Sie sorgt dafür, dass die Personalkosten für Erntehelfer in die Höhe geschossen sind. "Obwohl es in der Vergangenheit immer wieder Tests mit Ernterobotern gab, werden die meisten Früchte weiterhin per Hand geerntet", erklärt Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (Ami) gegenüber t-online.de.


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Weil sich die Saisonarbeitskräfte, die oft aus osteuropäischen Ländern kommen, nicht zu nahe kommen dürfen, dauert die Ernte länger. Außerdem steigen die Unterkunftskosten für die Arbeiter, weil Hygieneauflagen und Abstandsregeln eingehalten werden müssen.

Schlechtes Wetter sogt für Preisexplosion bei Gemüsesorten

"Die Hygienemaßnahmen, die veränderte Unterbringung, das ist im Moment ein enormer Aufwand, der sich im Preis widerspiegelt", bestätigt auch Thomas Weiden, Edeka-Marktleiter in Mönchengladbach, bei ntv.


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Auch das schlechte Wetter lässt die Preise in die Höhe schießen. Schon seit Januar ist es in den Hauptanbau-Gebieten in Spanien und Nordafrika deutlich kälter als im üblichen Durchschnitt. Das trifft aktuell vor allem die Paprika-Preise. "Die Paprika-Pflanze hat quasi Schnupfen bekommen und wuchs langsamer", so Behr. Weil die Ernte schlechter ausfällt, kostet das Gemüse mehr.

Wann sinken die Gemüse-Preise wieder?

Mit sinkenden Preisen ist laut dem Experten erst zu rechnen, wenn das Gemüse in deutschen und niederländischen Gewächshäusern reif ist und das Angebot so deutlich wächst.

Das dürfte der Ami zufolge aber erst in einigen Wochen der Fall sein - je nach Sorte. Gurken etwa, die schnell wachsen, dürften bald schon wieder günstiger sein.

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