Protest gegen Schließungen und Stellenabbau

Streik am Black Friday: Diese H&M-Läden in der Region sind heute betroffen

26.11.2021, 12:20 Uhr
"Held*innen verdienen mehr": H&M-Mitarbeiterinnen streikten auf dem Beşiktaş-Platz in Erlangen, nahe der dortigen Filiale. 

© Klaus-Dieter Schreiter, NN "Held*innen verdienen mehr": H&M-Mitarbeiterinnen streikten auf dem Beşiktaş-Platz in Erlangen, nahe der dortigen Filiale. 

Filialschließungen, Stellenabbau und der Druck, an sogenannten Freiwilligenprogrammen teilzunehmen, mit denen das Personal weiter schrumpfen soll: "Hintergrund für die Streikaktion ist die Weigerung des Unternehmens, die umfassende Veränderung der Arbeitsbedingungen durch Digitalisierung und die damit einher gehenden massiven negativen Auswirkungen auf die Beschäftigten durch einen Tarifvertrag sozialverträglich zu gestalten", erklärt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), die die Beschäftigten in sechs bayerischen H&M-Filialen zum Streik aufgerufen hat.

5000 Arbeitsplätze in vier Jahren abgebaut

Beteiligen wollten sich die Beschäftigten in Erlangen und Bamberg, in Würzburg, Augsburg, Memmingen sowie Lindau. „Filialschließungen und Personalabbau kennzeichneten schon bisher die massive Umstrukturierung bei H&M mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Beschäftigten", sagt Jaana Hampel, Verdi-Streikleiterin in Erlangen. "Im Ergebnis wurden in den letzten vier Jahren bereits über 5000 Arbeitsplätze abgebaut.“

Und ihre Kollegin im Allgäu, Manuela Karn, ergänzt: „Durch sogenannte Freiwilligenprogramme, weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Verschlechterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie weitere Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse wurde ein ungeheurer Druck auf die Beschäftigten aufgebaut.“

Als Begründung für die Unterbesetzung und den massiven Personalabbau nenne H&M den Online-Handel und die Digitalisierung des eigenen Geschäfts, informierte Verdi. "Deshalb braucht es nun dringend tarifliche Schutzregelungen für die Beschäftigten“, resümiert Paul Lehmann, Verdi-Streikleiter in Bamberg.

Gefährliche Überlastung

Weiter drängen Mitarbeiter wie Gewerkschaft auf einen umfassenden Gesundheitsschutz, Schutz der Einkommen, Qualifizierungsangebote, Schutz vor gefährlicher Überlastung und gesundheitsförderliches Führen. Zeitgleich kämpften die Beschäftigten von Amazon in Graben weiter für ihre Existenzsicherung durch Tarifverträge.