Weniger Gäste in Nürnberg: Tourismus-Einbruch durch Corona

21.9.2020, 17:32 Uhr
Nach wie vor gelten in der Gastronomie strenge Hygiene- und Abstandsmaßnahmen. Im ersten Halbjahr hat die Corona-Krise bereits deutlich Spuren in der Gastwirtschaft hinterlassen.

© Uwe Zucchi, dpa Nach wie vor gelten in der Gastronomie strenge Hygiene- und Abstandsmaßnahmen. Im ersten Halbjahr hat die Corona-Krise bereits deutlich Spuren in der Gastwirtschaft hinterlassen.

In der ersten Hälfte des Jahres 2020 hätten rund 274.000 Gäste Nürnberg besucht, das seien 58 Prozent weniger als im Vorjahr, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Grundlage dafür seien Zahlen des Statistischen Landesamtes. Während des Lockdowns von Anfang März bis Ende April mussten Restaurants, Hotels und Bars geschlossen bleiben, auch danach mussten sich die Betreiber an strenge Auflagen halten. Kneipen und Bars dürfen erst seit vergangenem Samstag wieder öffnen. Das belastet nicht nur die Unternehmen.

„Die Folgen sind auch für Köche, Kellner und Hotelangestellte dramatisch. Als Kurzarbeiter mussten sie deutliche Lohneinbußen in Kauf nehmen – in einer Branche, die ohnehin nur geringe Löhne zahlt“, betont Regina Schleser, Geschäftsführerin der NGG-Region Nürnberg-Fürth. Für viele der rund 14.800 Arbeitnehmer im Nürnberger Gastgewerbe bedeutete die Kurzarbeit aber auch, dass sie ihre Jobs behalten konnten. Eine Pleitewelle und damit stark steigende Arbeitslosigkeit habe man so verhindern können. Das Kurzarbeitergeld wurde außerdem bis Ende 2021 verlängert. "So kommen Beschäftigte und Betriebe besser durch diese schwere Zeit", sagt Schleser.

Die Gewerkschaft NGG fordert die Betriebe nun dazu auf, die Kurzarbeit für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu nutzen. Dies sei ein Beitrag gegen den Fachkräftemangel in der Gastronomie und würde auch der persönlichen Weiterentwicklung der Beschäftigten zugute kommen, bekräftigt Schleser. Auch in Sachen Digitalisierung biete die Krise eine Möglichkeit, Rückstände aufzuholen und die Beschäftigten zu schulen. Auch im August waren nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts bundesweit noch gut jeder dritte Arbeitnehmer im Hotel- und Gaststättengewerbe in Kurzarbeit.

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