Einsparung von CO₂-Äquivalenten

Wie die Beiersdorf AG Nivea-Dosen und Co. nachhaltiger macht

14.9.2023, 11:35 Uhr
Zu mindestens 50 Prozent werden ab 2023/24 alle Deodorant-Dosen von Beiersdorf im europäischen Sortiment aus recyceltem Aluminium bestehen, kündigt das Unternehmen an. Damit sänken die CO2e-Emissionen in der Wertschöpfungskette um rund 58 Prozent.

© Beiersdorf AG, NN Zu mindestens 50 Prozent werden ab 2023/24 alle Deodorant-Dosen von Beiersdorf im europäischen Sortiment aus recyceltem Aluminium bestehen, kündigt das Unternehmen an. Damit sänken die CO2e-Emissionen in der Wertschöpfungskette um rund 58 Prozent.

Einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft will der Kosmetik-Riese Beiersdorf gehen: Ab 2023/24 werden alle Deodorant-Dosen in Europa verkauft werden, mindestens zu 50 Prozent aus recyceltem Aluminium bestehen, teilt die Hamburger AG mit. Durch die Materialreduktion hätten die Dosen ein um 11,6 Prozent geringeres Gewicht. Damit sänken die CO₂e-Emissionen (CO₂-Äquivalente) in der Wertschöpfungskette um rund 58 Prozent. Dies entspreche einer Verringerung von etwa 30 Tonnen CO2e pro Jahr, rechnet Beiersdorf vor.

"Vorreiter in der Branche”

„Bei der Nutzung von recyceltem Aluminium für Aerosoldosen ist Beiersdorf heute schon Vorreiter in der Branche”, sagt Isabell Niggemann, Global Procurement Manager Sustainable Packaging. „Jetzt weiten wir diese deutlich nachhaltigere Verpackungslösung auf das gesamte Deo-Sortiment aus. Dies bringt uns unserem ambitionierten Klimaziel näher, das wir uns mit unserer Nachhaltigkeitsagenda ,Care beyond skin' gesetzt haben: Die absolute Reduktion unserer CO₂e-Emissionen für Scope 1, 2 und 3 um 30 Prozent bis 2025.“

„Unser neues, hochmodernes Produktionszentrum in Leipzig verfügt über eine Technologie, leichtere Dosen zu verarbeiten”, erklärt Werksleiter Stephan Roelen. „Darüber hinaus erfüllt das Werk höchste Umweltstandards."

Mit Verpackungsproduzenten entwickelt

Die erfolgreiche Umsetzung dieser Reduktion von CO₂e-Emissionen sei das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Beiersdorf und führenden Verpackungsproduzenten im Bereich Aerosole. Das recycelte Material, das zum Einsatz kommt, stamme aus dem europäischen Markt. Es werde neu eingeschmolzen und zu Aerosol-Dosen verarbeitet, die Beiersdorf dann für seine Produkte, beispielsweise Deodorants, nutzt.

Der große Vorteil dabei: Aluminium lässt sich unendlich oft recyclen ohne seine hochwertigen Eigenschaften als Verpackungsmaterial zu verlieren, erläutert Beiersdorf. Das Material ist leicht, stabil, gut formbar und schützt das Produkt ideal. Und der Recycling-Ansatz schaffe neue Perspektiven für die Kreislaufwirtschaft und reduziere den Energieeinsatz signifikant im Vergleich zur Herstellung von Primär-Aluminium.

Die Gewichtsreduktion und der Bezug von Primärmaterial aus "grüner Produktion" sind weitere Hebel, um den CO₂e-Fußabdruck zu reduzieren. Auch global und über das Deo-Sortiment hinaus soll das Portfolio der Aluminiumverpackungen umgestellt werden.

Neues Werk in Leipzig

Im neuen Beiersdorf-Werk in Leipzig-Seehausen werde derzeit die Produktion von Kosmetikprodukten für den europäischen Markt hochgefahren, teilt der Konzern mit. Durch die ausschließliche Nutzung erneuerbarer Energien und den Einsatz von Biogas zur Wärmeerzeugung arbeite das Werk nahezu CO₂e-neutral. Darüber hinaus sei geplant, das Werk zu einem „Energy+“-Standort auszubauen: Durch die eigene Erzeugung erneuerbarer Energien soll künftig mehr Energie gewonnen als verbraucht werden.

Künftig werden in Leipzig aber nicht nur Deodorants, sondern auch Haarsprays und Rasierschäume der Marke Nivea, sowie Aerosol-Produkte von 8X4, Hidrofugal und Hansaplast für den europäischen Markt hergestellt. Das Produktionszentrum ist in der Lage, wertvolle Ressourcen wie Wärme, Abwasser und Ethanol in hohem Maße zurückzugewinnen und zu verwerten.

Es bietet außerdem neue Möglichkeiten zur Befüllung von Leichtgewicht-Aerosoldosen: Um die leichtere Verpackung aus recyceltem Aluminium im Produktionsprozess verarbeiten zu können, wurden sogenannte Vakuum-Depalettierer installiert, die die besonders leichtgewichtigen leeren Dosen schichtweise, sicher und beschädigungsfrei von den Paletten zur Produktionslinie transportieren.

Weltweit führend

Beiersdorfs Marke Nivea ist laut "Euromonitor International Limited" die weltweite Nummer 1 in der Hautpflege. Weiter gehören zum Konzern Eucerin (Dermo-Kosmetik), La Prairie (Selektiv-Kosmetik) und Hansaplast (Pflaster- und Wundversorgung). Über die hundertprozentige Tochtergesellschaft Tesa SE ist Beiersdorf außerdem als einer der weltweit führenden Hersteller technischer Klebebänder und selbstklebender Systemlösungen für Industrie, Gewerbe und Endverbraucher aktiv.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg hat im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 8,8 Milliarden Euro erzielt sowie ein betriebliches Ergebnis (Ebit) von 1,2 Milliarden. Beiersdorf beschäftigt weltweit über 20.000 Mitarbeitende.

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