Comeback in 2023

Zehn Jahre nach Pleite: Drogerie-Kette Schlecker soll schon bald zurückkommen

3.11.2022, 16:26 Uhr
Im nächsten Jahr sollen die ersten Schlecker-Filialen wieder eröffnen. (Symbolbild)

© Michael Gstettenbauer via www.imago-images.de Im nächsten Jahr sollen die ersten Schlecker-Filialen wieder eröffnen. (Symbolbild)

Zur Hochzeit von Schlecker beschäftigte das Unternehmen rund 47.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und galt als größte Drogeriemarkt-Kette Europas. Das österreichische Unternehmen "kitzVenture" kündigte im vergangenen Jahr an, dass es vorhabe Schlecker erneut aufleben zu lassen.

Investor und Inhaber von "kitzVenture" Patrick Landrock erklärte in einem Presseschreiben, dass das Unternehmen bereits der internationale Markeninhaber von Schlecker sei und seit Jahren den "Marktangriff" vorbereitet. Nach eigenen Angaben des Unternehmens wurde bereits eine Firmenzentrale in Nordrhein-Westfalen errichtet.

Das ehemalige Marke Schlecker wurde umbenannt in die Schlecker+ GmbH. Die Zentrale umfasst eine 2.400 Quadratmeter große Büro- und Sozialfläche sowie ein 36.000 Quadratmeter Lager, heißt es in der Pressemitteilung. Die neue Zentrale des Drogerie-Riesen soll 250 neue Arbeitsplätze schaffen. Für den Neustart Schleckers wurden ebenso bereits Verträge für 39 Filialen in Deutschland und Österreich abgeschlossen.

Schlecker+: Umgestaltung der ikonischen Drogerie

Landrock hat vor, die Drogerie-Kette von Grund auf neu zu gestalten. So sollen neben Drogerieartikeln auch Produkte des alltäglichen Bedarfs, wie Lebensmittel, Büro- und Geschäftsbedarfsprodukte und Baumarktartikel zu finden sein. Der Unternehmer hat vor, auch einen Miet-Service für Unterhaltungs- und Haushaltsgeräte einzuführen sowie auch einen Online-Shop samt Lieferservice, so die Pressemitteilung.

Der österreichische Unternehmer sieht in dem Comeback ein vielversprechendes Projekt. Ein Investor habe nach eigenen Angaben bereits ein 150 Millionen Euro Wandeldarlehen abgeschlossen. "Schlecker ist damit von Beginn an ein begehrtes Einhorn", also ein junges Unternehmen, das mehr als eine Milliarde Euro wert ist, so die Pressemitteilung. Doch nicht alle teilen die optimistische Vorstellung des Unternehmers. Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz erklärt gegenüber der WirtschaftsWoche (WIWO), dass er sich ein großes Comeback von Schlecker nur schwer vorstellen kann.

Ob und wann die ersten Schlecker Filialen tatsächlich wieder öffnen, ist derzeit unklar. Das groß angekündigte Comeback im Oktober 2022 musste Landrock bereits verschieben. "Auf Grund der aktuellen geopolitischen und globalen Wirtschaftslage sind die Pläne adaptiert worden und mit einer anderen zeitlichen Schiene versetzt worden", erklärte Landrock gegenüber der WIWO. Die Drogerie plant nach aktuellen Angaben derzeit im ersten Quartal 2023 ihren Neustart.

Grund für die Verzögerung sei wohl eine interne Umstellung. Ursprünglich waren in der vorgesehenen Investorgruppe auch Geldgeber aus Russland gewesen, erklärt Landrock dem Magazin. Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine habe der Unternehmer sich dazu entschlossen, die Finanzierung umzustellen.

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