"BridgingArts" in der Nürnberger Tafelhalle

7.6.2018, 14:00 Uhr

© Repro: Suna Wilhelm (BridgingArts)

Wer spartenübergreifend arbeitet, landet bestimmt irgendwann einmal zwischen den Stühlen. Aber diese Sitzposition ist das "BridgingArts"-Team seit den Anfängen gewohnt und es werkelt dennoch wacker an neuen Projekten. Aktuell wird kräftig an einem Musiktheater nach Motiven des Rattenfängers von Hameln geprobt.

Rund hundert Jugendliche, darunter Grundschüler aus Allersberg, Realschüler aus Nürnberg und Gehörlose von der Regens-Wagner-Stiftung in Zell treffen hierbei auf rund fünfzig Musik- und Kunstprofis. "Was bleibt oder die Geschichte eines Rattenfängers" heißt die gemeinsame Produktion, die vom 20. bis 22. Juli dreimal in der Tafelhalle aufgeführt wird. "Erstmals gastieren wir damit in einem dezidierten Bühnenraum", freut sich Dorle Messerer-Schmid vom Organisationsteam.

Diskussion mit dem Publikum

Anlass für die Frage "Was bleibt?" sind überregionale und gesellschaftspolitische Überlegungen zur Stadtentwicklung: Lohnt sich die Restaurierung historischer Bauten mit einem horrenden Budget? Da darf man gerne an die Nürnberger Zeppelintribüne denken. Die "Geschichte des Rattenfängers von Hameln", die der britische Komponist Matthew King vertont hat, stellt aktuelle Fragen: Wie sieht eine ideale Stadt aus (Suche nach neuen Lebensräumen)? In Hameln bleiben von allen Kindern ein Gehbehindertes und Taubes zurück: Wie gestaltet sich die Zukunft mit diesen Menschen — Stichwort Inklusion?

All das soll in dem Musikdrama angetippt werden. Die Grundsatz-Frage lautet "Was bleibt?". "BridgingArts" will sie gern öffentlich diskutieren. Hierzu soll es ein eigenes online-Forum geben, in dem Nürnberger Promis Statements als Anregung für Meinungsbeiträge abgeben wollen. Auch Schüler der Franconian International School in Erlangen haben sich diese Frage gestellt Der Künstler Andreas Mayer-Brennenstuhl entwarf deshalb mit den Jugendlichen "Shabby Installationen". Dabei werden aus Abfallmaterial Gebrauchsgegenstände gestaltet. Die Arbeiten werden im Umfeld der Community-Opern-Aufführungen in Nürnberg und Salzburg, wo das Projekt auch läuft, gezeigt.

Weitere Informationen unter www.bridgingarts.de 
Kartentelefon 0911/231-4000.

Keine Kommentare