Fürther Gustavstraße: Der Grüne Baum blüht wieder auf

12.2.2019, 06:55 Uhr
Fürther Gustavstraße: Der Grüne Baum blüht wieder auf

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Es ist wie überall kurz vor einer Neueröffnung: Auch im Grünen Baum sind die Handwerker allgegenwärtig, bis zuletzt wird gemalert, gebohrt, geschraubt.

Am Mittwochabend steigt die Feier für geladene Gäste, danach wollen die neuen Betreiber im regulären Betrieb durchstarten. Allerdings: Ob sie das gleich am Folgetag tun werden, ist noch offen. "Es kann auch sein, dass wir uns den Donnerstag noch gönnen, um uns zu sortieren", sagt Geschäftsführer Markus Binder. "Das hat alles so lange gedauert, da brauchen wir jetzt nicht in Hektik zu verfallen."

Rückblick: Im Dezember 2014 hatten die letzten Pächter zugesperrt, 2016 kaufte die Unternehmerfamilie Streng das verwaiste Gebäude, Anfang 2018 begannen die Sanierungsarbeiten. Die Suche nach neuen Pächtern führte zu Markus Binder aus Nürnberg und Norbert Zylka aus Bayreuth, die beide viel Erfahrung in der Gastronomie mitbringen. Jetzt, vier Jahre nachdem das letzte Bier über den Tresen gegangen ist, hat die Durststrecke im Grünen Baum ein Ende.

Viel investiert

Die Eigentümer haben viel investiert, um das traditionsreiche Gasthaus auf einen modernen Stand zu bringen. Schon der Eingangsbereich ist nicht mehr wiederzuerkennen: In der sogenannten Schwemme gibt es jetzt – hinter neuen Glastüren – einen Tresen für den Ausschank und Sitzgelegenheiten. Die Küche im Erdgeschoss wurde aufgelöst und in den kleinen Saal, die frühere Puppenstube, verlegt.


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Im hinteren Teil des Erdgeschosses ersetzt ein neuer Sanitärbereich die alten Kühlräume. Die beiden Ölheizungen des Hauses sind einer Gaszentralheizung gewichen. Eine Etage höher setzte sich der Umbau fort: Die "Schwedenstube" machte einer sogenannten Vorbereitungsküche Platz. Dafür verwandelte sich direkt daneben ein alter Küchenraum – mit Fenstern zur Gustavstraße – in eine Gaststube. Wie berichtet, stieß man dort auf Holzbalken, die sich auf das Jahr 1607 datieren lassen, also auf die Zeit vor der Zerstörung Fürths im Dreißigjährigen Krieg.

Ein ganz anderes Bild bietet auch der große Saal im ersten Stock, der in Fürth als Veranstaltungsraum schmerzlich vermisst wurde. Helle Farben dominieren nun, sorgfältig wurden gusseiserne Säulen und Geländer aus dem 19. Jahrhundert von Holzverschalungen befreit und wieder hergerichtet.

"Der Baum wird die Altstadt definitiv bereichern", glaubt Markus Binder. Ob er Recht hat – davon können sich die Fürther selbst ein Bild machen. Vielleicht ab Donnerstag, vielleicht auch erst ab Freitag.

Mehr Informationen zum "Grünen Baum" in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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