Fürth: LES braucht viel mehr Raum

8.7.2017, 21:00 Uhr
Fürth: LES braucht viel mehr Raum

© Archivfoto: Athina Tsimplostefanaki

Dass es in der gut 50 Jahre alten Immobilie einige arg schäbige Ecken gibt, wissen Bürgerschaft und Stadträte spätestens seit dem öffentlichkeitswirksamen Vortrag von LES-Leiter Ortwin Mihatsch in der März-Sitzung des Wirtschaftsausschusses. Dort hatte er  ein paar gruselige Bilder präsentiert, die eine, zumindest in Teilen, marode Bausubstanz schonungslos zeigen.

In einem Grundsatzbeschluss haben die Mitglieder des Schulausschusses nun dem von der Regierung von Mittelfranken erstellten Raumprogramm sowie dem damit zusammenhängenden Projektauftrag zugestimmt. Die städtische Gebäudewirtschaft (GWF) wird beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen.

Mehr Praxisbezug

Überrascht zeigte sich allerdings nicht nur Bürgermeister Markus Braun über den im Raumprogramm genannten Bedarf: Aus den derzeit rund 3600 Quadratmetern sollen nach Um- und Ausbau 5400 Quadratmeter Nutzfläche werden.

Schulleiter Mihatsch sieht die Erweiterung durch den veränderten Schulalltag begründet: "Es gibt auch in den normalen Unterrichtsstunden deutlich mehr Praxisbezug als früher. Dafür fehlen uns schlicht die Räume." Darüber hinaus würde er die Einrichtung einer Mensa begrüßen, die dann gemeinsam mit der benachbarten Berufsschule III genutzt werden könnte.

Über die Notwendigkeit von Investitionen herrschte unter den Ausschussmitgliedern Einigkeit. Allerdings gingen die Vorstellungen darüber, wo das Geld am besten ausgegeben wird, mitunter weit auseinander. Grünen-Stadträtin Barbara Fuchs schlug vor, das Areal an der Wolfsgrubermühle als neuen LES-Standort in Betracht zu ziehen — und noch einmal zu überdenken, ob das von der Stadt per Umzug und Neubau hier vorgesehene Schliemann-Gymnasium nicht doch im Bestand saniert werden könnte.

Keine Verzettelung

Bürgermeister Braun (SPD) lehnt dies rundweg ab. Eine zweigleisige Planung würde seiner Ansicht nach zu einer Verzettelung und weiteren Verzögerung führen. Außerdem wunderte er sich, dass die Idee gerade aus dem Lager derer kommt, die sich vehement gegen den Kauf der Wolfsgruber-Areals durch die Stadt ausgesprochen haben: "Wenn man nicht bereit ist, das Grundstück zu erwerben, kann man auch keine Schule darauf bauen."

Markus Dinter-Bienk (SPD) blies ins selbe Horn: Der Entschluss für den Neubau des Schliemann-Gymnasiums sei nun einmal gefasst, eine erneute Umplanung "würde nur neue Unruhe bringen".

Wie und mit welchem Aufwand der ermittelte Platzbedarf letztlich befriedigt werden kann, das muss nun die Machbarkeitsstudie der GWF aufzeigen. Der Grundsatzbeschluss des Schulausschusses soll den Rahmen schaffen, um weitere, vor allem baufachliche Planungen zu ermöglichen. Die Realisierung der letztlich anstehenden Baumaßnahmen ist laut Braun dann bis zum Schuljahr 2020/21 angedacht.

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