"Pegida Nürnberg": Drohen heute erneut Blockaden?

5.3.2015, 11:27 Uhr
Auch am Donnerstagabend wird es wieder eine Gegendemo geben.

© Michael Matejka Auch am Donnerstagabend wird es wieder eine Gegendemo geben.

Am Donnerstag tritt "Pegida Nürnberg" in der Innenstadt auf. Bei dem Kooperationsgespräch im Ordnungsamt am Dienstag wurde für den „Pegida Nürnberg“-Aufzug eine neue Strecke festgelegt. Statt von der Lorenzkirche zum Jakobsplatz zu marschieren, wollen die Rechtspopulisten Gernot Tegetmeyer und Michael Stürzenberger nun mit bis zu 100 Teilnehmern um 19 Uhr am Jakobsplatz starten. Von dort soll es über die Färberstraße zur Dr.-Kurt-Schumacher-Straße gehen und dann auf demselben Weg zurück zum Jakobsplatz.

 Das „Bündnis Nazistopp“ hat für Donnerstag eine Gegenkundgebung ab 18.30 Uhr am Weißen Turm angemeldet. Wie bei der letzten Demonstration werden auch dieses Mal die Gegendemonstranten vermutlich in der Überzahl sein. Unterstützung erhalten sie von vielen anderen antifaschistischen Initiativen sowie von der IG Metall und der "Allianz gegen Rechtsextremismus".

Kommt es zur Blockade?

Beobachter halten es für denkbar, dass sich das Autonomen-Lager diesmal einfach den anderen beiden Protestgruppen anschließt.

Sollte es, wie am 16. Februar, zu einer Blockade der „Pegida Nürnberg“-Veranstaltung kommen, könnte die Polizei in eine Zwickmühle geraten. Aus guten Gründen garantiert das Grundgesetz allen Bürgern ein Versammlungsrecht, unabhängig von ihrer politischen Auffassung. Und die Versammlung des Erstanmelders – in diesem Fall „Pegida Nürnberg“ – muss die Polizei gegen behindernde Einwirkungen von außen schützen. Am 16. Februar wäre dies in der Gudrunstraße nur mit massiver Gewalt möglich gewesen, was die Polizei-Einsatzleitung damals als unverhältnismäßig einstufte. Auf dem weiten Jakobsplatz könnte dies anders aussehen.

Weiträumige Sperrungen in Nürnberg

Aufgrund der Demonstration muss mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. So werden der Jakobsplatz sowie die Dr.-Kurt-Schumacher-Straße zwischen Ludwigsplatz und Färberstraße ab 17 Uhr komplett gesperrt. Bereits ab 14 Uhr gilt im Bereich der Dr.-Kurt-Schumacher-Straße, des Jakobsplatzes und der Jakobstraße Haltverbot. Fußgänger können wegen der polizeilichen Absperrungen ab 14 Uhr den Jakobsplatz nicht mehr überqueren und werden gebeten, über die Schlotfegergasse auszuweichen.

Zudem ist die Färberstraße vom Frauentorgraben nur bis zur Jakobstraße befahrbar. Hier erfolgt eine Ableitung in die Jakobstraße zum Kornmarkt. Ab ungefähr 22.30 Uhr können die Verkehrssperren vorausichtlich wieder aufgehoben werden. Autofahrer werden gebeten, den Bereich ab 17 Uhr weitläufig zu umfahren.

Nügida-"Spaziergang" am Montag

Für den 9. März hat sich die abgespaltete Gruppe Nügida, die eigentlich schon als erledigt galt, ebenfalls zum Abendspaziergang angemeldet. Die Teilnehmer wollten sich laut Ordnungsamt um 19 Uhr vor der Gerberstraße am Hasenbuck treffen und dann Richtung U-Bahnstation Hasenbuck laufen. Wie die Nürnberger Zeitung in Erfahrung brachte, hat das Ordnungsamt nun die Zusage wieder zurückgezogen. Der Behörde sei nicht bewusst gewesen, dass sich auf besagter Strecke eine von der Regierung von Mittelfranken betriebene Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge befindet. Jetzt will das Ordnungsamt mit Nügida-Vertretern über eine alternative Strecke beraten.

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Der Artikel wurde zuletzt am 5. März um 11.28 Uhr um die Absage der Wegstrecke  von der Gerberstraße zur U-Bahnstation Hasenbuck aktualisiert, die Redaktion.

So lief die Kundgebung von Nügida Mitte Februar - der Ticker zur Nachlese:

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