Sperberslohe: Neue Querungshilfen kommen 2016 in Sicht

30.10.2014, 08:31 Uhr
Sperberslohe: Neue Querungshilfen kommen 2016 in Sicht

© Foto: Wilhelm

Die Staatsstraße 2225 empfinden viele Sperbersloher als zu gefährlich. Deshalb will sich Ganserer mit dem Staatlichen Bauamt Nürnberg in Verbindung setzen und wenn nötig auch eine Anfrage in den Landtag einbringen.

Beim Bauamt dürfte er offene Türen einrennen. Denn inzwischen ist eine wesentliche Verbesserung zumindest in die Wege geleitet: der Ausbau des Geh- und Radwegs. Dies war im Grundsatz bereits im Juli im Wendelsteiner Rathaus besprochen worden.

„Eigentlich läuft das schon“, wundert sich Bürgermeister Werner Langhans (CSU) deshalb etwas über die Initiative der Grünen. Auf Tagblatt-Nachfrage haben Werner Langhans und Rainer Popp, der stellvertretende Leiter des Staatlichen Bauamts Nürnberg, den aktuellen Stand skizziert.

„Die einzige Chance“

„Die Marktgemeinde ist zu einer Sonderbaulast für den Radweg bereit. Das ist der Schlüssel zu allem“, betont Langhans. Sonderbaulast bedeutet, dass die Marktgemeinde bereit ist, 20 Prozent der Kosten für die Maßnahme an einer Staatsstraße zu übernehmen, um das Projekt zu beschleunigen. Dies unterstreicht die politische Bedeutung des Vorhabens. Beim kürzlich eröffneten Kreisverkehr bei Kleinschwarzenlohe gab es auch eine solche Vereinbarung zwischen Landkreis und Staat. „Der Radwegebau ist die einzige Chance auf eine Verbesserung“, so Langhans.

Denn die von BISS ebenfalls geforderten Geschwindigkeits-Trichter und den Zebra-Streifen an der Bushaltestelle lehnt das Landratsamt Roth als zuständige Verkehrsbehörde ab.

„Wenn Appelle an Autofahrer und Schilder nichts nützen, muss man baulich etwas verändern“, erklärte Markus Ganserer vor Ort. Das sieht auch Langhans so. Deshalb schlägt er vor, den Geh- und Radweg mit zwei Querungshilfen an den beiden Ortseingängen zu verbinden. „Ohne Querungshilfe wäre das nicht diskutabel“, stellt er klar.

Das Staatliche Bauamt will Entwürfe und Kostenschätzungen für zwei Varianten erstellen: eine ohne Querungshilfe, die andere mit zwei Querungshilfen. „Und dann kann die Marktgemeinde entscheiden, welche sie will“, erklärte Rainer Popp. „Wir haben keine Priorität.“

Inhaltlich stehen also die Zeichen auf Einigung. Nur zeitlich liegen die Vorstellungen noch etwas auseinander. „Ich habe das den Sperberslohern versprochen“, sagt Langhans und drückt aufs Tempo. Er möchte am liebsten noch heuer den Marktgemeinderat über die Maßnahme entscheiden lassen, damit Haushaltsgelder fließen können.

Dort rechnet er „hundertprozentig“ mit einer einstimmigen Unterstützung. Auch Grünen-Gemeinderätin Carolin Töllner und Ortsvorsitzender Boris Czerwenka betonen, dass man sich über die Parteigrenzen hinweg einig sei.

Rainer Popp dagegen bittet noch um Geduld. Geplant ist ein neuer Radweg bis nach Allersberg. Das brauche seine Zeit. „Wir sind gerade dabei, ein Planungsbüro zu beauftragen. Ich rechne mit einem Jahr Planung. Bauen könnte man dann 2016.“

Doch auch das wäre für Sperberslohe ein „Quantensprung“ (Langhans). Denn eigentlich sieht das Staatliche Bauamt in Sperberslohe keinen akuten Grund zum Handeln. „Dort fahren 2100 Fahrzeuge am Tag. Der Durchschnitt auf Staatsstraßen liegt in Bayern bei 3800, im Bereich des Straßenbauamts Nürnberg sogar bei 5800“, so Popp.

Allerdings wurde bei dem 45-minütigen Ortstermin an der Staatsstraße deutlich, dass die Klage der Bürgerinitiative über die Verkehrsbelastung durchaus nachvollziehbar ist. Das will auch Popp nicht in Abrede stellen: „Das Dilemma ist die Diskrepanz zwischen subjektiver Wahrnehmung und objektiven Zahlen.“

Antrag auf „Tempo-Trichter“

Um solche objektive Zahlen über die gefahrene Geschwindigkeit zu erhalten, hatte Hartmut Schroeder, der Sprecher der Bürgerinitiative, sogar auf eigene Kosten ein Gutachten des TÜV Rheinland in Auftrag gegeben. „Manche Autos fahren 100 in den Ort“, berichtete Schroeder.

Deshalb freut sich die Bürgerinitiative zwar über die Unterstützung der Marktgemeinde Wendelstein und die neue Bewegung beim Radweg, zufrieden ist sie damit aber nicht. Als kurzfristige und nahezu kostenlose Lösung will sie „Trichter“: Schilder, die das Tempo nicht von 100 auf 50 reduzieren, sondern bereits vor den Ortsschildern auf 70. „Deshalb werden wir einen entsprechenden Antrag an das Landratsamt Roth stellen“, kündigte Schröder an. Ein so umfassendes wie datailliertes Konzept hat er bereits in Arbeit. „Wir hoffen, dass wir mehr Gehör als bislang finden.“

Denn die Forderung der Bürger sei doch eine sehr einfache: „Wir wollen nur, dass die Straßenverkehrsordnung eingehalten wird.“

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