Hilfe für arme Kinder in Indien und Kenia

1.3.2013, 10:00 Uhr
Hilfe für arme Kinder in Indien und Kenia

© privat


Caro und Ayla, was macht euer Verein?

Caro: Vor allem vermitteln wir Patenschaften für Kinder in Indien und Kenia. Außerdem organisieren wir konkrete Projekte, die diesen Kindern zugute kommen.
Ayla: Zum Beispiel haben wir Operationen für zwei behinderte indische Kinder möglich gemacht und für den Bau von drei neuen Klassenzimmern gesorgt. Dazu kam die Ausstattung mit Büchern, Tischen, Stühlen und so weiter.
 

Wie arbeitet euer Verein? Wie sieht die Organisation aus?

Caro: Wir arbeiten sehr eng mit Kontaktpersonen vor Ort zusammen. Das sind insbesondere eine Nonne, die Leiterin eines Kinderheims und ein deutscher Pfarrer aus meinem Heimatort. Uns ist sehr wichtig, dass wir den Menschen vertrauen können, an die wir die Spenden weitergeben.
 

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Wie seid ihr denn auf die Idee gekommen, den Verein „Hand des Menschen“ zu gründen? Welches Konzept steckt dahinter?

Caro: Nach dem Abitur habe ich fünf Monate in Indien gelebt und dabei gemerkt, dass viele Menschen dort keinerlei Unterstützung von außerhalb erhalten. Der Staat sorgt zwar dafür, dass die Kinder Essen bekommen, aber es wird kein Fokus auf die Bildung gesetzt, vor allem bei den Mädchen nicht. Als ich wieder in Deutschland war, dachte ich: Irgendetwas musst du jetzt machen. Und dann habe ich begonnen, Patenschaften für die Mädchen eines Waisenhauses zu vermitteln. Sie sollen die Chance auf eine gute Schulbildung erhalten.

Ayla: Mein Französischlehrer in der Schule kam aus dem Senegal und wollte den interkulturellen Austausch fördern. Daraufhin haben einige Eltern und Schüler einen Hilfsverein gegründet und dann Projekte wie den Bau von Schulen angestoßen. Auf den Reisen in die Projektgebiete ist mir klar geworden, dass ich selbst aktiv helfen möchte. Dieses Gefühl ist stärker geworden, als ich 2011 privat nach Indien gereist bin. Ich hatte dort einen schweren Verkehrsunfall und habe am eigenen Körper erfahren, was medizinische Versorgung in Indien bedeutet.
 

Hilfe für arme Kinder in Indien und Kenia

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Wie hat sich der Verein entwickelt und wie viele Mitglieder hat er jetzt?

Ayla: Noch vor der Vereinsgründung im August 2012 hatte sich unser Plan schnell herumgesprochen. Die Menschen waren begeistert und auch heute noch kommen ständig Leute auf uns zu, die sich engagieren wollen. Wir sind 16 Gründungsmitglieder und 30 aktive Mitglieder. Jeder, der möchte, darf Ideen einbringen.
 

Euer ganz aktuelles Projekt nennt sich „Stein für Stein – Zukunft schenken“. Was steckt dahinter?

Caro: Aktuell planen wir den Bau einer Schule in Indien für Kinder ab sieben Jahren. Besonders in den ländlichen Gebieten wird Kindern kaum Bildung ermöglicht. Daher soll die Schule an einem abgelegenen Ort gebaut werden. Damit die Spender die Chance erhalten nachzuprüfen, was mit ihrer Spende tatsächlich passiert, haben wir uns folgendes überlegt: Der Spender kann bei unserem Verein symbolisch Duplo-Legosteine kaufen, die einen bestimmten Geldwert besitzen. Der Bau der Schule lässt sich dann über Facebook weiterverfolgen. Schritt für Schritt werden wir den aktuellen Baustand nachzeichnen. So kann jeder Spender erkennen, was er beigetragen hat, um dieses Projekt zu verwirklichen.
 

Was unterscheidet euch von anderen Hilfsorganisationen?

Ayla: Wir sind ganz normale Studenten. Aber wir kennen unsere Mitarbeiter und Pateneltern gut. Das bedeutet, unsere Kontakte werden durch keine Mittelsmänner unterbrochen. Und wir bemühen uns, so oft es geht nach Indien zu reisen. Das Geld gelangt also durch unsere eigene Hand oder durch Vertraute an die richtige Stelle.

Caro: Wir sind zwar nur ein kleiner Verein, aber wir tun alles aus Überzeugung. Hinter uns steht keine Organisation, die uns bezahlt. Unsere Reisen finanzieren wir selbst. Ein weiterer Faktor ist, dass die Menschen für eine Patenschaft 10 Euro im Monat zahlen – das ist weitaus weniger als bei großen Organisationen, da wir die ganze Verwaltungsarbeit kostenlos leisten.

Die Projekte des Vereins „Hand des Menschen – Kindern eine Zukunft geben“ findet ihr auf www.dream-dancer.com

 

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