1. FC Nürnberg erhält Zweitligalizenz nur mit Bedingungen

19.4.2016, 14:55 Uhr
Der FCN sei "immer noch in einer schwierigen Situation", sagte Michael Meeske, Club-Vorstand für Finanzen und Verwaltung.

© Sportfoto Zink / DaMa Der FCN sei "immer noch in einer schwierigen Situation", sagte Michael Meeske, Club-Vorstand für Finanzen und Verwaltung.

Der 1. FC Nürnberg hat die Lizenz für die kommende Spielzeit der 2. Bundesliga von der Deutschen Fußball Liga (DFL) erhalten, allerdings "wie erwartet mit Auflagen und Bedingungen", wie der FCN per Pressemitteilung am Dienstag verkündete.

Im Falle eines Aufstiegs in die 1. Liga "fallen die Bedingungen weg", so der FCN knapp. Die Bedingungen würden auf dem Planungsrisiko des Zweitliga-Etats für die kommende Spielzeit basieren. Die von der DFL gestellelten Auflagen "verlangen die weitere sukzessive Verbesserung des negativen Eigenkapitals", heißt es im Pressebulletin des Vereins.

Michael Meeske, Kaufmännischer Vorstand des 1. FCN, sagte dazu: "Die kalkulierten Unwägbarkeiten für eine weitere Saison in Liga zwei sind geringer als im Vorjahr, was die positive Entwicklung bestätigt, aber auch die immer noch schwierige Situation zeigt."

Selbst der lukrative Aufstieg würde nicht von heute auf morgen alle finanziellen Probleme lösen, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Thomas Grethlein jüngst erklärt hatte: "Es wäre nicht so, dass wir mit einem Super-Etat in die Bundesliga gehen würden."

Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2015 hatten den FCN etwa 3,2 Millionen Euro Schulden gedrückt - notgedrungen wurden Niklas Stark und Alessandro Schöpf verkauft. Meeske rechnet auch für das laufende Geschäftsjahr mit einem negativen Ergebnis. Erst kürzlich musste der Club eine Strafe im sechsstelligen Bereich bezahlen, nachdem eine DFL-Auflage nicht eingehalten werden konnte.

Wie die DFL mitteilte, müssen einige Vereine bis Ende Mai Bedingungen erfüllen, um die endgültige Spielberechtigung für die Bundesliga oder 2. Bundesliga auch tatsächlich zu erhalten. Neben der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit prüft die DFL auch infrastrukturelle, rechtliche, personell-administrative, medientechnische und sportliche Kriterien.

Die betroffenen Klubs, darunter eben der 1. FC Nürnberg, haben zunächst eine Woche Zeit, um Beschwerde einzulegen. In der ersten Mai-Woche erfolgt die zweite Entscheidung der DFL, gegen die dann innerhalb von fünf Tagen erneut Beschwerde eingelegt werden kann. Muss ein Verein Bedingungen erfüllen, so muss er dies bis zum Ablauf der Frist tun, um die Lizenz zu erhalten.

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