Alles soll besser werden: Sabljic kehrt zum HCE zurück

16.8.2016, 13:58 Uhr
Der Neue und sein Coach: Robert Andersson plant mit Stanko Sabljic (rechts) als Ersatz für Uros Bundalo.

© Sportfoto Zink / WoZi Der Neue und sein Coach: Robert Andersson plant mit Stanko Sabljic (rechts) als Ersatz für Uros Bundalo.

Die Erinnerungen an den HC Erlangen sind sicher nicht die besten. Als wichtige Unterstützung für den einzigen Kreisläufer im Kader, Weltmeister Sebastian Preiß, war Stanko Sabljic im September 2014 nach Erlangen gewechselt. Als vereinsloser Spieler hatte er, nachdem sein Vertrag beim Bergischen HC in der Bundesliga nicht verlängert worden war, fünf Spieltage lang Angebote aus dem Ausland ausgeschlagen. "Ich wollte unbedingt weiter Bundesliga spielen", sagte er damals bei der Vorstellung unter Trainer Frank Bergemann. "So gesehen ist es ein Glücksfall, dass Erlangen auf meiner Person Bedarf hat."

Wenige Tage später bestritt er sein erstes Punktspiel in der Arena gegen Gummersbach und wurde somit Teil der Erlanger Handballgeschichte: Das 25:24 am 27. September war der erste Bundesliga-Sieg überhaupt für diese Stadt, die damals erstmals aufgestiegen war in die höchste deutsche Spielklasse. Es folgten mit Sabljic drei weitere Heimsiege (gegen Lemgo, Hannover und Wetzlar), fünf Partien gingen verloren (Balingen, Minden, Hamburg, Kiel). Beim letzten, dem 28:31 gegen Melsungen am 19. November, sprintete Sabljic von der Bank ins Abwehrzentrum, kam dort aber nie an. Er war unterwegs böse umgeknickt. Die Diagnose war verheerend: Fraktur des linken Sprunggelenks und Riss der Syndesmose.

Nur zwei Monate nach seiner Ankunft in Erlangen fiel der sympathische Kroate monatelang aus, sah statt Hiersemann-Halle und der Nürnberger Arena lange Zeit nur noch Arztpraxen und Rehaeinrichtungen. Immer, wenn man nach seinem Gesundheitsstand fragte, bekam man allerdings von allen Seiten zu hören, wie positiv Stanko Sabljic trotz der schwierigen Situation geblieben sei. "Stanko", sagte zum Beispiel Frank Bergemann, "ist ein wichtiger Teil der Mannschaft, auch wenn er weder trainieren noch spielen kann. Seine gute Laune ist ansteckend und bringt viel Lockerheit ins Team."

Als Ersatz für Stanko Sabljic kam von den Füchsen Berlin damals ein junges, unerfahrenes Talent namens Jonas Thümmler zum HCE. Mit ihm wird Sabljic nach der schweren Verletzung von Uros Bundalo, der vor einer Woche einen Kreuzbandriss erlitt, nun ein Gespann bilden. Vor allem im Deckungszentrum wird der Riese dringend gebraucht, dort hinterlässt Bundalo eine große Lücke. In der Saison 2014/15 durfte Sabljic erst am allerletzten Spieltag, als der Abstieg bereits feststand, noch einmal ein paar Minuten für den HC Erlangen Handballspielen, die 23:28-Niederlage in Lübbecke aber konnte er nicht mehr verhindern. Es blieb sein einziger Einsatz unter Neu-Coach Robert Andersson.

Nach dem Abstieg wurde der Vertrag bis Saisonende nicht verlängert. "Ich möchte erste Liga spielen", sagte er zum Abschied in einem Kabinengang in Lübbecke, er wirkte ein wenig traurig, "ich muss warten, ob ich von irgendwo ein Angebot bekomme." Es kam keins.

Deshalb entschied er sich in seine Heimat, zu RK Zagreb, zu gehen. Dort wurde er nun Meister und Pokalsieger, spielte in der Champions League. Das Aus kam vergangene Saison erst im Achtelfinale gegen Paris St. Germain. Im Hinspiel vor 15.200 Zuschauern, erzielte Sabljic einen Treffer. In der Runde der letzten 16 schaltete Zagreb die Rhein-Neckar Löwen aus.

"Wir suchen jemanden, der Erfahrung besitzt, die Bundesliga kennt, der die Sprache spricht, im Idealfall unser System kennt, die Mannschaft und den Trainer", sagte Geschäftsführer Rene Selke über das Anforderungsprofil. Nun ist Stanko Sabljic zurückgekehrt. Auch, um die schlechten Erinnerungen an Erlangen endgültig loszuwerden.

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