Block-Sperre: Der FCN bremst Ultra-Pläne für Aue aus

4.4.2017, 17:00 Uhr
Eigentlich ist die Nordkurve die Heimat der Nürnberger Ultras. Gegen Aue allerdings ändert sich das.

© Zink Eigentlich ist die Nordkurve die Heimat der Nürnberger Ultras. Gegen Aue allerdings ändert sich das.

Es knallte, rauchte, brannte: Dass der Wildpark-Wahnsinn von Karlsruhe Folgen haben würde, das war den Nürnberger Ultras sicherlich klar. Die Quittung gibt's für die Fans beim Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (15. April, im Live-Ticker auf nordbayern.de). Dann bleibt "ihre" Nordkurve leer. Der DFB hat die Blöcke sieben, neun und elf wegen "vereinsschädigenden Verhaltens" für das Samstagnachmittagspiel gesperrt.

Damit will der DFB eine Grenze einziehen, die Nürnberger Ultras für die Pyro-Aktion sanktionieren. Auch auf Kosten des Vereins, der dazu verdonnert wurde, 50.000 Euro in die Sicherheit der Nordkurve zu investieren. Die Nürnberger Ultras wittern allerdings "einen perfiden Plan" hinter der Kollektivstrafe. Der DFB wolle "die Einheit der Kurven brechen und die Fans gegeneinander aufbringen", werfen sie dem Verband im Szene-Blog Ya Basta! vor.

Auch um dem DFB seine Grenzen aufzuzeigen, wollen die Ultras Aue zu einer Art Geisterspiel machen - zumindest für 20 Minuten. Sie kündigen einen Stimmungsboykott an. Keine Choreografien, keine Fahnen soll es geben - und für die ersten Minuten auch nicht die gewohnt lautstarke Unterstützung. "Für die restlichen 70 Minuten werden wir sie (die Strafe, Anmerkung der Redaktion) wieder umgehen und rufen alle Fans (...) auf, sich Karten für die Blöcke 30 und 32 zu holen", fordern die Ultras über Ya Basta!.

Der Club hat Sicherheitsbedenken

Ein Plan, den der Club jetzt vorerst ausbremst. "Der Aufruf wurde ohne Abstimmung mit dem Club herausgegeben", teilt Club-Pressesprecherin Katharina Fritsch auf Nachfrage mit. "Der 1. FC Nürnberg hat deshalb aufgrund von Sicherheitsbedenken bezüglich der Nähe zum Gäste-Bereich die Blöcke der Südkurve vorübergehend aus dem Verkauf genommen." 

Endgültig ist diese Entscheidung aber noch nicht: Die Verantwortlichen seien am Dienstagabend alle beim Club-Spiel in Hannover. Eine abschließende Entscheidung werde es daher erst am Mittwoch geben, so Fritsch. Bis dahin ist der Ticketverkauf für die Blöcke 30 und 32 erst einmal ausgesetzt.

"Die Eiszeit hat sich der Verein zuzuschreiben"

Für die Ultras sind diese Bedenken "völlig unbegründet". Es gebe durchaus Möglichkeiten, die Fans "in die ausgerufenen Blöcke zu begleiten ohne die Fantrennung aufzuweichen", heißt es in einer Mitteilung auf Ya Basta!.

Die Ultras hatten am Freitag zu einem Treffen geladen, bei dem über Ausweichmöglichkeiten diskutiert wurde. In dem Statement wird bemängelt, dass sich bei der Diskussionsrunde "kein Vereinsvertreter dafür interessierte oder teilnahm". Die Schuld an der mangelnden Kommunikation liege beim Club: "Die derzeit immer noch bestehende Eiszeit hat sich der Verein selbst zuzuschreiben".

Den Ultras sei aber nicht daran gelegen, den FCN mit ihrem Ausweichplan vor Probleme zu stellen. Die Ultras wollen nun die Entscheidung des Vereins abwarten: "Wir sind uns sicher, dass es möglich ist... ansonsten haben wir tatsächlich ein Problem".

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