Degradierung! Bukarest-Boss wütet schon wegen Gebhart

14.3.2016, 15:52 Uhr
Hat Ärger bei Steaua und keine Zukunft mehr im Verein: Timo Gebhart.

© Mark Johnston Hat Ärger bei Steaua und keine Zukunft mehr im Verein: Timo Gebhart.

Spötter würden nun sagen, er hätte sich gut in Bukarest eingelebt: Erst vor rund eineinhalb Monaten ist Timo Gebhart nach Rumänien zu Meister Steaua Bukarest gewechselt - und schon hat er mächtig Ärger.

"Wenn er uns bis Sommer gefällt, behalten wir ihn weitere zwei Jahre. Wir riskieren bei Steaua nichts", hatte Vereinspatron George "Gigi" Becali vor der Verpflichtung des Memmingers Ende Januar noch gesagt; nun bereut er die Verpflichtung bereits. In seiner gewohnt herrischen, exaltierten und offenherzigen Art polterte Becali vor ein paar Tagen beim rumänischen TV-Sender Digisport los.

"Er kann nicht mehr Fußball spielen"

"Der Arme kann nicht mehr Fußball spielen. Ich habe Reghe (gemeint ist Steaua-Trainer Laurentiu Reghecampf, der die Verpflichtung Gebharts empfohlen hatte, Anm. d. Red.) geglaubt. Er meinte, er (Gebhart) wird zehn Tore schießen. Ich glaube, er wird nicht mal ein halbes Tor erzielen. Ich glaube nicht, dass er noch Fußball spielen kann. Mich kannst du nicht hereinlegen, wenn ich ein Spiel gesehen habe - wenn ich sehe, dass du dich kaum bewegen kannst..."

Heftige Töne - wie üblich von Becali, der der Presse gerne freimütig Rede und Antwort steht und dabei Spieler schonungslos kritisiert.

Was war passiert? Neben offenbar nicht sonderlich guter Leistungen auf dem Platz war Gebhart am Samstag um die Häuser gezogen - bis um 8 Uhr in der Früh. Anschließend soll er, sichtlich schwankend, nach der Disco in ein spezielles "Massagehaus" gegangen sein, berichtet die rumänische Klatschseite cancan. Die dazugehörigen Fotos und Videos sind natürlich auch bereits aufgetaucht. Den Paparazzi zeigte Gebhart dann auch noch den Mittelfinger. Umso schlimmer: Am Sonntag stand Steauas Partie gegen Astra Giurgiu (2:0) an. Im Kader für das Spiel stand der Ex-Nürnberger aber gar nicht erst.

Aktuelle, oder doch ältere Bilder?

Ana Maria Prodan, Ehefrau von Steaua-Coach Reghecampf und Beraterin des Vereins, hatte den Gebhart-Transfer vom 1. FC Nürnberg eingefädelt. Sie dementierte gegenüber dem Fachblatt Sport jedoch, dass die Bilder und Videos am Samstagmorgen entstanden sind: "Es sind keine aktuellen Bilder, sie sind älter. Wir wussten bereits von den Schnappschüssen." Cancan behauptet wiederum, die Aufnahmen seien an diesem Samstag geschossen worden.

Becali hat bereits genug von dem Ex-Nürnberger. "Er kann den Verein verlassen, wenn er will. Er wird nicht behalten, er kann nicht auf unserem Level spielen", sagte er am Sonntag. Am Montag legte er dann beim Fernsehsender Romania TV nach: "Er ist kein Steaua-Spieler, es gibt keine Verbindung mehr."

Becali: "Er ist sein eigenes Problem"

Gemeint ist, dass Gebhart keine Zukunft mehr beim rumänischen Meister hat. Der in Ungnade gefallene Mittelfeldspieler wird keinen weiteren Vertrag im Sommer bekommen. "Er ist nicht unser Problem, er ist sein eigenes Problem", stänkerte Becali. Gebharts Grundgehalt sei so niedrig, dass der Klub keinen wirklichen finanziellen Schaden haben würde. "Er hat noch ein, zwei Monate, dann geht er wieder nach Deutschland zurück", so Becali.

Nur vier Spiele hat Gebhart in seinen knapp eineinhalb Monaten bei Steaua absolviert, dabei weder ein Tor erzielt noch eine Vorlage gegeben. Es sieht danach aus, als sei das Intermezzo in Rumänien ein wahrlich kurzes gewesen.

Verwandte Themen


26 Kommentare