Der Club geht vor: Für Kirschbaum zählt nur der Aufstieg

1.2.2018, 09:26 Uhr
Der Club geht vor: Für Kirschbaum zählt nur der Aufstieg

© Sportfoto Zink / DaMa

Die Enttäuschung und den Frust über den Verlust des Nummer-Eins-Status’ betäubt Thorsten Kirschbaum mit der Sehnsucht nach dem großen Coup: Dem Aufstieg mit seinem Herzensverein.

"Die Erfüllung eines Kindheitstraums"

Gelitten hat die Beziehung zu "seinem Club" jedenfalls auch nach der neuerlichen Ausbootung nicht. Der FCN ist ihm immer noch der liebste Verein. "Ich muss mein Ego hinten anstellen. Das ist jetzt einfach so", sagt Kirschbaum, dem diese nicht ganz neue Übung ein wenig leichter fällt, "weil die Mannschaft erfolgreich ist". Und das soll mit seiner loyalen Unterstützung selbst in der zweiten Reihe auch so bleiben, bis am Ende der Bundesliga-Aufstieg steht. "Das wäre dann für mich auch die Erfüllung eines Kindheitstraums", sagt der gebürtige Würzburger, der im mittelfränkischen Obernzenn groß wurde und dessen Karriere beim VfB Stuttgart einst eine ganz große zu werden schien.

Ob man ihm die Bundesliga auch in Nürnberg noch zutraut, wird wohl darüber entscheiden, ob Kirschbaum nach der Sommerpause noch dabei sein wird. Sein Vertrag beim Club läuft nach drei Jahren aus. Für die zweite Liga würden die Bezüge für Kirschbaum und die aktuelle Nummer eins Fabian Bredlow wohl zu hoch ausfallen, um sich weiterhin beide leisten zu können.

Bredlow gilt als Versprechen an die Zukunft. Der 22-Jährige Neuzugang vom Drittligisten Halleschen FC ist langfristig gebunden. In der Bundesliga könnte Kirschbaum den erfahrenen Backup-Keeper geben. Doch das sind Gedankenspiele, denen sich Kirschbaum noch nicht hingeben möchte. Außerdem weiß er nicht, wie der Verein denkt: "Und wenn ich eins während meiner Zeit beim Club gelernt habe, dann ist es, dass nichts planbar ist."

Kirschbaum wird am 20. April 31 Jahre alt: "In ein paar Jahren werde ich dann schon auf meine Karriere zurückblicken." An neun Einsätze in der Bundesliga für den VfB Stuttgart und bislang 137 Zweitligapartien für Cottbus, Sandhausen und seinen Club wird er sich mindestens erinnern dürfen: "Entscheidend wird dann aber auch sein, worauf genau man zurückblicken kann. Und wenn der Aufstieg mit dem Club dabei wäre, wäre das ein absolutes Erlebnis." Selbst wenn sich am Reservistenstatus bei seinem Herzensverein nichts mehr ändern und es bei elf Saisoneinsätzen bleiben sollte. "Ich will das Kapitel beim Club erfolgreich zu Ende schreiben. Ich bin ja trotzdem ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Und meinen Anteil zum Aufstieg hätte ich dann sicherlich auch beigetragen." 

 

12 Kommentare