Der Club hatte gegen Fortuna das entscheidende Spielglück

30.9.2018, 11:49 Uhr
Hanno Behrens ist jetzt auch als Torschütze in der Bundesliga angekommen. Gegen Fortuna Düsseldorf erzielte er seinen ersten Saisontreffer.

© Sportfoto Zink / DaMa Hanno Behrens ist jetzt auch als Torschütze in der Bundesliga angekommen. Gegen Fortuna Düsseldorf erzielte er seinen ersten Saisontreffer.

Für Spieler, Verantwortliche und Fans des 1. FC Nürnberg war die erste Englische Woche der noch jungen Bundesliga-Saison eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf den ersten Sieg gegen Hannover 96 (2:0) folgte am Mittwoch eine historische 0:7-Auswärtspleite bei Borussia Dortmund. Nur drei Tage später lieferte das Team von Michael Köllner aber die passende Antwort und schickte Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf mit 3:0 nach Hause.

Ein deutliches Ergebnis, das aber nicht den Leistungsunterschied beider Mannschaften wiederspiegelt. Der Club gewann zwar verdient, die Düsseldorfer waren aber in vielen Bereichen des Spiels überlegen. Fortuna hatte mehr Ballbesitz (59 Prozent), gewann mehr Zweikämpfe (54 Prozent), schlug häufiger Flanken und gab zwei Torschüsse (insgesamt elf) mehr ab als der Club. Doch entscheidend ist bekanntlich, welche Zahlen nach dem Schlusspfiff auf der Anzeigetafel erscheinen. Und dort flimmerten nach 90 Minuten eine drei und eine Null über die Bildschirme im Max-Morlock-Stadion. 

Fortuna fehlte an diesem letzten September-Samstag des Jahres das oft zitierte Spielglück, das der 1. FC Nürnberg diesmal zweifelsohne hatte. In der 33. Minute zum Beispiel, als Dodi Lukebakio für die Rheinländer zu lange nachdachte und nur fünf Minuten nach der Führung durch Hanno Behrens am starken Fabian Bredlow scheiterte.

Besser machte es der Club. Als Fortuna nach der Halbzeitpause den Druck erhöhte, behielt der FCN die Nerven und setzte zur richtigen Zeit den entscheidenden Konter. Einen langen Befreiungsschlag von Hanno Behrens verlängerte Düsseldorfs Abwehrchef Adam Bodzek mit dem Kopf in Richtung eigenes Tor. Mikael Ishak spekulierte genau darauf, behielt - anders als Lukebakio im ersten Durchgang - die Nerven und erhöhte zum 2:0 für den 1. FC Nürnberg. 

Michael Köllner scheint nach dem Dortmund-Debakel die richtigen Worte gefunden zu haben, um seine Mannschaft wieder aufzurichten. Zwar leistete sich sein Team hin und wieder haarsträubende Fehler - wie Leibolds schlampig ausgeführter Freistoß in der 33. Minute -, doch mit einer engagierten Laufleistung (108,8 Kilometer) konnten seine Spieler verhindern, dass die Fortuna daraus Kapital schlug. 

 

Und dann hatte der Club noch Eduard Löwen. Erstmals durfte der Mittelfeldspieler in dieser Saison von Beginn an ran - und der 21-Jährige überzeugte. Im Mittelfeld fungierte er als Taktgeber und leitete das 3:0 durch Federico Palacios ein. Eine Szene, die zeigt, welch großes Talent Eduard Löwen ist. Mit einem Hackentrick ließ er erst Alfredo Morales am Strafraum ins Leere laufen, dann steckte er den Ball auf Palacios durch, der den Ball über Michael Rensing lupfte. Ein tolles Tor, das die 0:7-Pleite von Dortmund ein wenig vergessen macht und dem Club am Ende einer ereignisreichen Woche vorübergehend einen einstelligen Tabellenplatz beschert.

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