Der Club will Alois Schwartz - und der will zum Club

25.6.2016, 11:24 Uhr
Alois Schwartz steht möglicherweise schon bald beim 1. FC Nürnberg an der Seitenlinie.

© Sportfoto Zink / WoZi Alois Schwartz steht möglicherweise schon bald beim 1. FC Nürnberg an der Seitenlinie.

Nach Informationen der Nürnberger Nachrichten hat Nürnbergs Sportvorstand Andreas Bornemann den Austausch mit Alois Schwartz und dem SV Sandhausen intensiviert, sogar eine Einigung schien am späteren Freitagabend in Reichweite zu liegen, ehe man sich wohl noch einmal vertagte. Zum Zwischenstand äußerte sich keine Seite öffentlich, aber Ex-Profi Schwartz, seit drei Jahren beim Nürnberger Zweitliga-Klassenkameraden aus der Kurpfalz mit auffälligem Erfolg tätig, darf tatsächlich als erster Kandidat auf die Nachfolge des vom RSC Anderlecht abgeworbenen René Weiler gelten.

Es gibt einen besonderen Wunsch, der beide Seiten verbindet: den Aufstieg in die Bundesliga, den sich Schwartz – bei allem Respekt – mit Sandhausen eher kaum wird erfüllen können. Dass er solche Ambitionen in der Vergangenheit öffentlich äußerte, löste beim SVS wenig Begeisterung aus; die wechselseitige Wertschätzung hat darunter nicht gelitten, die Zuneigung indes schon ein wenig.

Zwar äußerte Jürgen Machmeier, seit 17 Jahren Präsident des Vereins, am Freitag ebenfalls einen Wunsch: den, dass Schwartz Sandhausen treu bleiben möge. Aber nun könnte es wohl ähnlich gehen wie gerade erst in Nürnberg im Fall von René Weiler, nur diesmal mit Bornemann und dem Club in der Rolle des Werbenden: Die Angelegenheit scheint verhandelbar, weil es Schwartz nach zuverlässigen Informationen tatsächlich zum 1.FC Nürnberg zieht.

Sein Vertrag mit dem SVS gilt allerdings noch für zwei Jahre, der 1.FC Nürnberg muss eine Ablöse zahlen – in welcher Höhe, das könnte eine der entscheidenden Fragen sein. Unter 400.000 Euro, das äußerte Machmeier vor zwei Tagen gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung, werde sie nicht liegen, eher noch knapp darüber. Inwieweit man dem Trainer aufgrund seiner Verdienste entgegenkäme, bleibt ebenso Spekulation wie die Frage, die sich Bornemann in der Personalie Weiler stellen musste: Welchen Sinn es hat, einen wechselwilligen Übungsleiter zum Verbleib zu zwingen.

Und nun tauchte am Samstagmorgen ein weiterer Name im Rennen um den Posten nochmal auf: Uwe Rösler. Laut kicker scheint auch der ehemalige Club-Spieler eine echte Alternative - und wäre sogar ablösefrei zu haben.

Eine Entscheidung – so oder so – müsste nun allerdings schnell fallen, am Sonntag steht der Trainingsauftakt beim SV Sandhausen an, sollte Schwartz dann noch im Amt sein, werde er es auch bleiben, sagte Machmeier am Freitag. Am Montag um 16.30 Uhr beginnt der 1. FC Nürnberg mit dem Üben – möglicherweise unter Anleitung von Alois Schwartz.

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