Fürther Ultras bestätigen Verlust der Zaunfahnen

10.4.2013, 08:56 Uhr
Nach einem Einbruch im Vereinsheim Sportfreunde Ronhof erhebt die Fan-Vereinigung Horidos schwere Vorwürfe gegen FCN-Ultras.

© Zink Nach einem Einbruch im Vereinsheim Sportfreunde Ronhof erhebt die Fan-Vereinigung Horidos schwere Vorwürfe gegen FCN-Ultras.

Nachdem in der Nacht vom 3. auf 4. April Zaunfahnen, Doppelhalter und weitere wichtige Fan-Untensilien aus dem Vereinsheim der Sportfreunde Ronhof gestohlen worden waren, nimmt die Fan-Vereinigung Horidos nun über ihren Blog Stellung und bestätigt den Verlust des Materials. "Horidos lebt weiter", lautet der Titel des offenen Briefes, der außerdem schwere Anschuldigungen gegen die Nürnberger Ultra-Szene enthält.

"Sämtliche relevante Zaunfahnen, sowie einige Schwenkfahnen unserer Gruppe wurden entwendet, indem mehrere Türen aufgebrochen wurden", heißt es in dem Brief, der auf eine weitere Eskalation zwischen Nürnberger und Fürther Fan-Szene anspielt. "Das Fass ist schon lange übergelaufen, im Grunde wurde es schon seit Langem umgestoßen, immer und immer wieder", heißt es. Dabei geht es um Auflauern vor Schulen und Arbeitsplatz sowie Attacken auf Autos Fürther Anhänger. Die laut Horidos von FCN-Ultras gestohlenen Zaunfahnen seien dabei nur der Gipfel.

"Das ist kriminell, feige und sonst gar nix", sagte der Fürther Fan-Beauftragte Nicolas Heckel bereits am Samstag mit Blick auf den Fahnenklau. Der Vorfall sprenge eindeutig die Grenzen des in der einschlägigen Szene Erlaubten. Die Polizei konnte den Einbruch noch nicht offiziell bestätigen, da bislang keine Anzeige vorliegt.

Der Ehrenkodex der Ultraszene besagt, dass der Verlust der Zaunfahne einer Katastrophe gleichkommt. Die bestohlene Gruppe muss sich danach eigentlich auflösen. In einem ähnlich gelagerten Fall löste sich eine Ultra-Gruppierung aus Gladbach auf, nachdem deren Zaunfahne von Kölner-Anhängern gestohlen wurde. Zwar sehen sich die Horidos "bis auf's Weitere außer Stande", ihren "Aktivitäten im Stadion wie gewohnt nachzukommen", dennoch will sich die Vereinigung nicht auflösen. "Wir werden unseren Weg weiter gehen", stellt der Brief gegen Ende klar.

Erst im Oktober vergangenen Jahres hatten Anhänger des 1.FC Nürnberg versucht, besagtes Vereinsheim zu stürmen. Es kam zu einer nächtlichen Schlägerei, in deren Verlauf acht Kleeblatt-Fans und ein Polizeibeamter leicht verletzt wurden. Anfang Februar dieses Jahres überfielen auf einer Autobahnraststätte im Steigerwald allem Anschein nach Club-Fans mehrere Kleeblatt-Fanbusse.

 

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