Hecking: "Die Mannschaft funktioniert"

28.10.2012, 13:50 Uhr
Dieter Hecking steht beim Spiel auf Schalke nachdenklich am Spielfeldrand.

© Sportfoto Zink / DaMa Dieter Hecking steht beim Spiel auf Schalke nachdenklich am Spielfeldrand.

Einigen Fans des 1. FC Nürnberg ist nach der 0:1-Auswärtsniederlage auf Schalke am Samstag wohl der Kragen geplatzt. Sie drangen in einen abgesperrten Bereich zum Club-Mannschaftsbus vor und forderten Erklärungen von den Spielern.

In den letzten sechs Spielen setzte es fünf Niederlagen. Ein mageres Pünktchen sprang beim blutleeren 0:0 gegen Augsburg als einzig Zählbares heraus. Erschreckend schwach präsentierte sich die Mannschaft phasenweise. Keine Frage, der Club befindet sich derzeit in einer mittelschweren sportlichen Krise. Wenn nicht bald etwas passiert, geht es im freien Fall in Richtung zweite Liga.

Trotzdem sprachen die Verantwortlichen dem Club nach den letzten beiden Partien einen klar erkennbaren Aufwärtstrend zu. In der Tat ist zumindest der FC Schalke 04 in seiner derzeitigen Verfassung nicht irgendwer und ein 0:1 gegen die Königsblauen keine Schande. War der 2:0 Triumph gegen den FC Arsenal London in der Champions League doch eine unverkennbare Duftnote, in welche Richtung es für die Knappen in diesem Jahr gehen könnte. Nach dem Sieg gegen den Club rangiert man in der Bundesliga mit 20 Punkten immerhin auf Rang zwei. Klar, man kann auf Schalke durchaus verlieren.

Trotzdem waren es wieder die eigenen, individuellen Fehler, die dem Club zumindest einen Auswärtspunkt gekostet haben. Dieter Hecking dazu: "Wir haben da ein mannschaftsinternes Problem. Es gibt Spieler, die momentan nicht ganz das Niveau haben, wie zu Beginn der Saison." Er sähe aber, dass die Mannschaft funktioniere. "Solange dies der Fall ist, werden wir auch keine voreiligen Konsequenzen ziehen.", sagt er. Er habe mit dem 1. FC Nürnberg einen tollen Arbeitgeber. "Ich merke die Unterstützung. Wir arbeiten gemeinsam daran, den Verein aus der Krise zu hieven.", erklärt der Club-Coach in der Fußball-Talkrunde "Doppelpass".

Alles andere müsse man aber kritisch hinterfragen. So geht Hecking auch noch einmal auf die Twitter-Beschimpfungen von Robert Mak ein, der inzwischen zur Strafe in die zweite Mannschaft verbannt worden ist. "Wir sind eigentlich nicht in der Lage, dauerhaft auf ihn zu verzichten. Doch wir werden es tun, wenn er sich nicht professionell verhält.", sagt Hecking. Die Türe zu den Profis sei aber für Mak noch nicht zu.

Auch zu der Fan-Blockade des Mannschaftsbusses äußerte sich der Club-Coach kurz: "Es ist ein Stück weit normal, dass die Fans bei einem Traditionsverein emotional reagieren, wenn es einmal nicht so gut läuft. Das Positive, was man aus dieser Blockade ziehen könne sei, "dass die Spieler mit den Fans in einen friedlichen Dialog getreten sind."   

Hecking stellte aber auch klar, dass spätestens dann, wenn er "gegen Windmühlen laufen muss, es keinen Sinn mehr macht weiterzumachen." Dieser Zeitpunkt sei aber noch lange nicht gekommen. 

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