Match-Statistik: Der Club muss konzentrierter spielen

5.4.2017, 15:36 Uhr
Von wegen Enttäuschung: Nach dem 0:1 in Hannover war Club-Trainer Michael Köllner mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden.

© Sportfoto Zink / DaMa Von wegen Enttäuschung: Nach dem 0:1 in Hannover war Club-Trainer Michael Köllner mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden.

Auswärts läuft es für Michael Köllner und seinen 1. FC Nürnberg einfach nicht. Wie schon vor eineinhalb Wochen bei Union Berlin setzte es für den neuen Club-Trainer bei Hannover 96 eine 0:1-Niederlage. Wieder ein knappes Ergebnis, wieder ein ansprechender Auftritt, wieder keine Punkte. Weil Leistung und Einstellung stimmten, fand der Coach nach der Partie lobende Worte für sein Team: "Wir fahren mit null Punkten heim, wissen aber, dass wir ein starkes Spiel abgeliefert haben."

Die Statistik gibt Köllner recht: Nürnberg war Hannover in nahezu allen Belangen überlegen. Der Club hatte mehr Ballaktionen (53 Prozent) und  Torschüsse (12), gewann mehr Zweikämpfe (52 Prozent) und 75 Prozent aller Pässe brachte der Tabellenachte an den Mann.

Auch die taktischen Vorgaben des neuen Trainers greifen immer besser. Nach einer furiosen Anfangsphase der 96er stabilisierte sich der Club und reagierte auf das Pressing des Tabellenführers. Mit Kammerbauer, Löwen und Behrens stellte Köllner drei defensive Mittelfeldspieler gegen die offensivstarken Niedersachsen auf. Ein kluger Schachzug, der die offensivstarken Hannoveraner vor Probleme stellte.   "Wir sind mit unserer jungen Truppe taktisch variabel aufgetreten und waren schwer zu bespielen", analysierte Köllner.

Doch warum hat der Club dann verloren? Wieder einmal schafften es die Nürnberger nicht, über 90 Minuten konzentriert zu spielen. Beim 0:1 in der 47. Minute passte Bulthuis nach einem Einwurf nicht auf und ließ eine Flanke seines Ex-Teamkollegen Niclas Füllkrug zu.

Im Abwehrzentrum dann die nächste Nachlässigkeit: Martin Harnik entwischte Miso Brecko und verwandelte die Hereingabe zur Führung. Auffällig: Auch wenn der österreichische Nationalspieler nur fünf Torschüsse abgab, wurde es immer gefährlich, sobald ein Angriff über ihn lief.

Und genau so ein Stürmer fehlt den Nürnbergern nach dem Abgang von Guido Burgstaller. Mikael Ishak bekam in Hannover seine Chance, blieb aber unauffällig. Torgefahr: Fehlanzeige! Nur einmal schoss der bullige Schwede auf das Tor von Philipp Tschauner. Fakt ist aber auch: Wer einen 1,85 Meter großen Spieler im Sturmzentrum hat, muss ihn auch mit Flanken füttern. In Hannover schafften es immerhin zwölf in Richtung Strafraum, die meisten davon waren aber zu ungenau.

Es sind kleine Stellschrauben, an denen Michael Köllner drehen muss. Viel Zeit bleibt ihm dafür aber nicht. Bereits am Freitag (18.30 Uhr, live auf nordbayern.de) kommt der FC St. Pauli nach Nürnberg. Aber ein Heimspiel mit Köllner heißt statistisch gesehen: drei Punkte.

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