"Nicht gierig": Kleeblatt lechzt nach dem Saisonende

2.5.2016, 06:00 Uhr

© Sportfoto Zink

Konzentration, Geilheit, Fokus, Konsequenz. Es waren viele Begriffe, die Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck nutzte, um irgendwie zu erklären, woran es momentan so hapert beim Kleeblatt. "Es fällt schon auf, dass wir wieder Gegentore über Standards bekommen, das hat viel mit Konzentration zu tun", sagte er. "Ein Prozent weniger kann schon reichen, dass es in die andere Richtung geht."

Schon nach sechs Minuten durfte sich Ruthenbeck bestätigt fühlen. Seine Mannschaft, die nicht gut in diese Partie gefunden hatte, ließ eine Flanke zu, im Strafraum irrten sowohl Torwart Sebastian Mielitz als auch Sebastian Heidinger umher. Gedanklich frischer und schneller war einzig der Heidenheimer Robert Leipertz, der zum 0:1 einköpfte. Das ist, sagte der Fürther Trainer anschließend "ohne Wenn und Aber zu klären, der Fünfmeterraum ist unser Bereich".

Die Spieler, sagte er, "beschäftigen sich gerade mit vielen anderen Dingen, aber nicht mit dem Matchday". Auf dem Trainingsplatz an der Kronacher Hard, da sei derzeit oftmals nicht der nächste Gegner und die eigene Leistung Thema, sondern "da ist Thema wer geht und wer nicht". Diese Unruhe im Kader hatte zuletzt vor allem durch die Gerüchte um ein Treffen von Jürgen Gjasula und Robert Zulj mit Club-Trainer René Weiler frischen Wind bekommen, auch Stefan Ruthenbeck wurde mit dem FC Augsburg in Verbindung gebracht. "Ich habe nicht mit Augsburg gesprochen und will auch nicht gehen", sagte Ruthenbeck nach der Partie.

"Kein Alibi, dass wir das Spiel verloren haben"

Dabei sparte Ruthenbeck auch nicht mit Kritik an sich selbst. Womöglich, fand er, habe sich das Kleeblatt zu sehr mit dem Ziel einer "stabilen Saison" beschäftigt - und jetzt, da der Klassenverbleib gesichert ist, sei die Spannung abgefallen und "die Luft raus". Mit einer gierigen Mannschaft, sagte Ruthenbeck, "verlierst du heute jedenfalls nicht und auch gegen Bielefeld nicht. Wir sind es derzeit aber nicht, das ist Fakt."

Das alles lasse niemanden kalt, "das beschäftigt uns natürlich, aber das ist kein Alibi, dass wir das Spiel verloren haben". Denn Chancen, das Ruder wieder herumzureißen, keineswegs übermächtige Heidenheimer zu besiegen, boten sich auch nach dem schnellen Gegentor einige.

Zwei Spiele verbleiben dem Kleeblatt noch, um "noch einmal ein anderes Gesicht zu zeigen", wie es Ruthenbeck formulierte. Andernfalls, resümierte Fürths Trainer, "holen wir nicht mehr viele Punkte".

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