Das sagen die Grünen aus der Region zur Kanzlerkandidatur von Baerbock

19.4.2021, 17:36 Uhr
Euphorie wegen der Grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock in der Region. Das sagen ihre Parteifreunde aus Franken.

© Kay Nietfeld, dpa Euphorie wegen der Grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock in der Region. Das sagen ihre Parteifreunde aus Franken.

"Ich bin begeistert", ruft Landtagsabgeordnete Verena Osgyan aus Nürnberg, noch ehe die Frage nach ihrem Befinden ganz zu Ende gestellt ist. Die 40-Jährige sei eine "wunderbare Kanzlerkandidatin", die den Klimaschutz anpacken, den Zusammenhalt der Generationen stärken und die Wirtschaft zukunftsfähig machen werde.

Bei ihrer Vorstellung gestern habe Baerbock ein "überzeugendes Paket" geliefert, das alle Bevölkerungsgruppen ansprechen werde. Die Grünen würden jetzt "beschwingt" in den Wahlkampf ziehen, sagt Osgyan, die vor einem Jahr bei der Nürnberger Kommunalwahl im Rennen um den Oberbürgermeisterposten ausgeschieden ist, obwohl sie mit gut 15 Prozent das bislang beste Ergebnis ihrer Partei in der Stadt erzielt hatte.

Osgyan über Baerbock: "Das was Deutschland jetzt braucht"

Davor hatte Osgyan bei ihren Wahlveranstaltungen Unterstützung aus der Bundespartei erhalten: Annalena Baerbock war nach Nürnberg gekommen, um für die 49-Jährige zu trommeln. Dabei habe sie Baerbock als überzeugende Persönlichkeit kennen gelernt, die klar in der Aussage und sehr willensstark sei, "das was Deutschland jetzt braucht".


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Derart beflügelt, sieht die Landtagsabgeordnete nun bereits den Schwabacher Sascha Müller und die bisherige Nürnberger Landtagsabgeordnete Tessa Ganserer im Bundestag sitzen, die auf den Listenplätzen 6 und 13 antreten.

Der bisherige einzige Grünen-Bundestagsabgeordnete aus Mittelfranken, Uwe Kekeritz, der nur noch Platz 20 erhalten hatte, rechnet sich angesichts des grünen Aufwinds ebenfalls gute Chancen aus, wieder in den Berliner Reichstag einzuziehen.

Walthelm über Baerbock: "Sie ist bereit, mit Konventionen zu brechen"

"Wer eine Bundeskanzlerin möchte, die Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit vereint, eine Kanzlerin, die für Vielfalt, Europa und Menschenrechte steht, hat mit Annalena Baerbock ein starkes Angebot", urteilt Uwe Kekeritz aus dem Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Die Kandidatin stehe für eine mutige, vorausschauende Politik, die Neues wage und den Menschen zuhöre.


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Nürnbergs grüne Umweltreferentin Britta Walthelm verfolgt Baerbocks Karriere schon seit längerem und sagt: "Sie ist bereit, mit Konventionen zu brechen". Die Grünen stünden beim Klimaschutz für Erneuerung, dies könne die 40-Jährige gut verkörpern. Und sie habe Mut, "das gefällt mir sehr gut".

"Sie hat genau das, was die Bürger erwarten", freut sich der Grünen-Fraktionschef im Nürnberger Rathaus, Achim Mletzko. Baeerbock habe eine klare klimapolitische Ausrichtung und "sie hat Visionen, bei denen man nicht zum Arzt muss", sagt er in Anspielung an ein berühmtes Zitat von Helmut Schmidt. Sie habe die Generationenfrage definiert. Damit sei sie die beste Alternative zum Unionskandidaten, ob der nun Söder oder Laschet heiße.

Baerbock sei in der Klimapolitik eine "absolute Expertin"

Vor allem gefällt Mletzko, dass Baerbock in vielen Feldern sehr beschlagen und oft auch im Detail gut informiert und in der Klimapolitik eine "absolute Expertin" sei. Sie gehe ohne Eitelkeit zu Werke. Derzeit würden die Grünen nicht nur geschlossen auftreten, sie könnten auch ein "echtes Duell auf Augenhöhe" mit der Union führen. Erobert Annalena Baerbock im September tatsächlich das Kanzleramt, dann hat Mletzko nur noch einen Wunsch: Dass Toni Hofreiter Verkehrsminister wird...

Lob für die Grünen-Entscheidung kommt auch von anderer politischer Seite: Alexandra Thiele, Stadträtin von "Die Guten", die lange bei einem Umweltverband beschäftigt war und jetzt als Berufsberaterin arbeitet, ist sich sicher, dass Annalena Baerbock den richtigen Weg eingeschlagen hat. "Jetzt kann frischer Wind in der Bundespolitik entstehen", urteilt Thiele und findet es gut, dass eine junge Frau ganz nach oben will.

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