FDP will Gleichbehandlung
Doch noch 2G-Plus in der Gastro? Holetschek will nichts ausschließen
12.01.2022, 21:07 Uhr
Bei 2G-Plus in der Gastronomie geht Bayern einen Sonderweg. Entgegen der Beschlüsse der letzten Ministerpräsidentenkonferenz sind im Freistaat keine zusätzlichen Tests für Geimpfte und Genesene nötig - zumindest vorerst. Jetzt sprach Gesundheitsminister Klaus Holetschek im Bayerischen Rundfunk über die kommenden Wochen. "Ich schließe nicht aus, dass 2G-Plus in den Gaststätten kommt", sagte der Gesundheitsminister im Talk-Format Münchner Runde. "Aber wir nehmen uns die Zeit."
Für Martin Hagen ist die aktuelle Regel unlogisch, der Fraktionsvorsitzende der FDP im Landtag kritisiert die Ungleichbehandlung in den verschiedenen Branchen. Er plädierte für Lockerungen etwa in der Kultur, wo derzeit noch 2G-Plus gilt. Dort sei die Infektionsgefahr durch Masken noch geringer als in Restaurants.
Omikron, sagte Holetschek, sei auch in Bayern auf dem Vormarsch. Letzte Woche habe der Anteil der neuen Variante bei rund 43 Prozent gelegen. In München könne man etwa über Monitoring im Abwasser sehen, dass die Mutante in der Landeshauptstadt bereits jetzt dominant sei. Für den restlichen Freistaat sagt der Gesundheitsminister: "Ich gehe davon aus, dass Omikron in kürzester Zeit omnipräsent sein wird." Schon nächste oder übernächste Woche könnte die Mehrzahl der Infektionen auf das Konto der Variante gehen.
Holetschek bekräftigt Forderung nach Impfpflicht
Holetschek bekräftigte seine Forderung nach einer Impfpflicht. "Ich war am Anfang selbst dagegen, weil ich dachte, die Menschen mit Argumenten zu überzeugen sei das bessere Mittel", sagte der CSU-Politiker. Doch inzwischen habe er seine Meinung geändert. "Das muss jetzt schnell auf den Weg gebracht werden - und zwar als allgemeine Impflicht."
Hagen widersprach, warnte vor Schnellschüssen. "Es wird uns in der jetzigen Situation akut auch nicht weiterhelfen, das ist eine Diskussion, die wir eher mit Blick auf kommende Wellen und den Herbst 2022 führen." Argumente für eine allgemeine Impfpflicht sieht der FDP-Fraktionsvorsitzende aber keine. Sie sei nur begründbar, wenn man Covid-19 damit endgültig in Deutschland eliminieren könne. "Aber wir werden die Krankheit auch durch die Impfpflicht nicht ausrotten und sie dauerhaft aus unserem Land fernhalten."
Und auch dann, wenn man mit der Überlastung der Krankenhäuser argumentiere, spreche das allenfalls für eine altersbezogene Pflicht, denn: Es sind hauptsächlich Menschen höheren Alters, die die Intensivstationen füllen.