Der neue Siemens-Chef: Roland Busch aus Erlangen

20.3.2020, 16:05 Uhr
Der Erlanger Roland Busch wird neuer Vorstandvorsitzender der Siemens AG.

© Lennart Preiss Der Erlanger Roland Busch wird neuer Vorstandvorsitzender der Siemens AG.

Kaeser war jüngst wegen seines Umgangs in Sachen Adani-Mine heftig in die Kritik geraten. Er hat angekündigt, spätestens auf der nächsten Hauptversammlung am 3. Februar 2021 den Posten als CEO niederzulegen.

Der studierte Physiker Busch ist bereits im September vergangenen Jahres zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt worden und galt als Kronprinz in Wartestellung, nachdem der 62-jährige Kaeser sich stets eine Hintertür offen gelassen hatte, möglicherweise doch länger im Amt zu bleiben.


Kommentar: Zeit für ein neues Siemens


Mit Roland Busch wird nach Heinrich von Pierer wieder ein Erlanger an der Spitze des Konzerns stehen. Pierer war von 1992 bis 2005 Vorstandsvorsitzender und von 2005 bis 2007 Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens AG. Der mittlerweile 79 Jahre alte Heinrich von Pierer war entscheidend dafür verantwortlich, dass der Medizintechnikbereich des Konzerns in Erlangen weiter ausgebaut wurde.

In seiner Heimatstadt verwurzelt

Roland Busch ist, ähnlich wie Heinrich von Pierer, der unter anderen von 1972 bis 1990 Mitglied im Erlanger Stadtrat war, stark in seiner Heimatstadt verwurzelt. Busch ist zum Beispiel im Universitätsrat der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) engagiert, an dessen Spitze er seit 2019 steht.

Buschs beruflicher Einstieg erfolgte 1994 bei der Siemens AG, Zentralabteilung Forschung und Entwicklung als Projektleiter, bevor er 1995 in den Bereich Automobiltechnik, Strategische Planung, an den Standort Regensburg wechselte, wo er als Spezialist für Brennstoffzellen-Technologien und ab 1997 als Assistent des Bereichsvorstands arbeitete. Er ist somit bestens vorbereitet, um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern, vor denen der Münchener Elektrokonzern steht.

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