Fall 23 der Weihnachtsaktion

36 Wochen in der Klinik: Meister muss Handwerk an den Nagel hängen

9.12.2021, 11:30 Uhr
36 Wochen in der Klinik: Meister muss Handwerk an den Nagel hängen

© Klaus-Dieter Schreiter, NN

Er war keine 30, als ihn plötzlich merkwürdige Schmerzen in der Bauchgegend plagten. Dabei hatte Thorsten G. (Name geändert) bis dahin keinerlei Beschwerden, er fühlte sich nicht nur fit, sondern war es auch. Doch schon bei den ersten Untersuchungen zeichnete sich damals ab, dass ihm lange Behandlungen bevorstanden – mit ungewissen Genesungsaussichten.

Vom Blinddarmdurchbruch über ein Magengeschwür und eine Bauchfellentzündung bis zur Blutvergiftung reichte das Spektrum. In verschiedenen Abteilungen des Erlanger Uniklinikums verbrachte er als Patient insgesamt 36 Wochen, davon allein zehn in der Onkologie. „Auf eine Reha habe ich dann verzichtet, ich konnte keine Klinik mehr sehen, sondern wollte nur noch nach Hause“, erzählt er.

In ambulanter Form gingen die Behandlungen natürlich weiter, auch Einschränkungen blieben, zum Beispiel bei der Ernährung. „Nur geschältes Obst und kein frisches Gemüse, sondern nur aus der Dose“, lautete eine der Regeln. Aber er muss sich weiter nicht nur schonen, sondern zum Beispiel auch Kontakte mit (kleineren) Kindern vermeiden. Damit sind zum Beispiel Familientreffen, jedenfalls solche mit Nichten und Neffen, oder mit Eltern aus der Nachbarschaft auf noch unabsehbare Zeit tabu.

Muskelschmerzen bleiben

Dabei ist er inzwischen schon wieder halbwegs mobil und darf sich auch ein Schäufele wieder schmecken lassen. „Aber Muskelschmerzen werden wohl bleiben, und meine Zehen spüre ich gar nicht mehr“, sagt Thorsten G. Nun muss er vor allem damit fertig werden, dass die schwere Krankheit auch alle beruflichen Träume hat platzen lassen.

Gegen manchen Widerstand war der junge Mann aus einer fränkischen Kleinstadt seiner inneren Stimme gefolgt und hatte sich für eine klassische Handwerksausbildung entschieden. Und es vergleichsweise rasch bis zum Meister gebracht. Damit waren ihm gute Perspektiven und eine solide Existenz so gut wie sicher. Sich davon auch innerlich zu verabschieden, fällt schwer.

Da sich nicht nachweisen ließ, dass seine Krankheit womöglich vom Umgang mit krebserregenden Substanzen in der Arbeit zusammenhängt, wurde ihm die Anerkennung einer Berufskrankheit versagt. Das zuständige Jobcenter würde ihn – nachdem der Krankengeldanspruch längst ausgelaufen ist – am liebsten in die Rente „abschieben“. Doch dafür fühlt sich Thorsten G. definitiv zu jung.

Suche nach Alternativen

Die Ärzte allerdings wissen auch noch nicht recht, wie belastbar er sein wird, welche Tätigkeiten für ihn künftig in Frage kommen und in welche Richtung er gegebenenfalls umsatteln könnte und sollte. Auch der Fall von Thorsten G. steht beispielhaft für eine Reihe ähnlicher Schicksale. Wenn sie zweckgebunden spenden wollen, geben Sie heute bitte „Fall 23“ an.

Die „Freude für alle“-Spendenkonten:

Sparkasse Nürnberg: DE63 7605 0101 0001 1011 11;

Sparkasse Erlangen: DE28 7635 00 00 0000 0639 99;

Sparkasse Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72;

Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54.

Jeder gespendete Euro kommt ohne Abzug für Verwaltungskosten unmittelbar Bedürftigen in unserer Region zugute.

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