Lichtenreuth oder nicht? Weiter Namenswirbel um Nürnbergs Stadtteil

9.4.2021, 05:59 Uhr
Noch ist hier eine Baugrube. Bald soll an der Brunecker Straße ein neues Quartier entstehen.

© Michael Matejka, NNZ Noch ist hier eine Baugrube. Bald soll an der Brunecker Straße ein neues Quartier entstehen.

In einem Schreiben an den Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König spricht sich das Unternehmen dafür aus, dass sich die Entscheidungsträger der Stadt bis zuletzt alle Optionen offenhalten, also auch eine Fortführung des zurzeit genutzten Namens. "Lichtenreuth verdient eine Chance", wirbt Stefan Wiegand, Geschäftsführer der Aurelis Region Süd, für den Status quo.

Wiegand findet: "Warum sollte man gerade diesen Namen von vorneherein ausschließen? Er wurde von einer in Nürnberg ansässigen Agentur entwickelt, die da sehr viel Herzblut reingesteckt hat." Im Zuge der professionellen Namensentwicklung hätten sich die Experten intensiv mit der Historie des Standorts, den städteplanerischen Zielen und der künftigen Nutzung beschäftigt. Auf gängige Verkaufsnamen habe man bewusst verzichtet, so der Geschäftsführer.

Lichtenreuth nimmt Bezug auf den ehemaligen, 1358 erstmals erwähnten Forstbezirk Lichtenhof, auf dem sich das Planungsgebiet befindet. Der Namensbestandteil "-reuth" weist auf eine Rodung hin und findet sich auch in zahlreichen anderen Nürnberger Stadtteilnamen wie Großreuth, Kleinreuth oder Sandreuth wieder. "Damit soll deutlich gemacht werden, dass hier ein neuer Stadtteil entsteht, der sich harmonisch in die Stadt einfügt. Wir haben den Eindruck, dass sich der Name etabliert hat und von der Nürnberger Bevölkerung gut angenommen wurde", erklärt Wiegand.

Für Alternativen aufgeschlossen

In die erneute Suche nach einem Namen sei die Aurelis als Eigentümerin des Grundstücks nicht eingebunden. Dennoch stehe man Alternativen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber: "Aus der Erfahrung mit vielen derartigen Projekten im gesamten Bundesgebiet wissen wir, wie schwierig die Entwicklung von Namen sein kann. Hier gilt für uns der Satz: Das Bessere ist des Guten Feind", so Wiegand.


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Aurelis entwickelt derzeit in enger Abstimmung mit der Stadt in Lichtenreuth ein neues, gemischt genutztes Stadtquartier mit Platz für Wohnen, Dienstleistung, Nahversorgung, Gewerbe sowie großzügigen Grünflächen. Das Planungsgebiet umfasst insgesamt rund 100 Hektar.

Auf dem Gelände soll Wohnraum für mehrere tausend Anwohner im frei finanzierten und geförderten Wohnungsbau entstehen. 2018 wurden rund 37 Hektar an den Freistaat Bayern zur Errichtung der Technischen Universität Nürnberg verkauft. Außerdem sind Grünanlagen geplant.


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