Fränkisches Seenland

Nun auch Blaualgen am Brombachsee: Landratsamt rät vom Baden ab

Lukas G. Schlapp

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31.8.2023, 15:55 Uhr
An entspanntes Baden am Brombachsee ist aktuell nicht mehr zu denken. Das Gesundsheitsamt rät vom Baden aus gesundheitlichen Gründen ab.

© Uwe Zucchi/dpa; Christian Pohler; Isabel-Marie Köppel; Collage: Lukas G. Schlapp An entspanntes Baden am Brombachsee ist aktuell nicht mehr zu denken. Das Gesundsheitsamt rät vom Baden aus gesundheitlichen Gründen ab.

Zum Glück sind die Temperaturen im Fränkischen Seenland gerade nicht höchst sommerlich. Ansonsten könnte die Meldung aus dem Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen für einigen Unmut bei manchen Badebegeisterten führen. Denn zum Sorgenkind Altmühlsee, wo regelmäßig Badewarnungen und hin und wieder auch Badeverbote ausgesprochen werden müssen, kommt nun ein weiteres Binnengewässer hinzu.

Immer wenn Werte zu verzeichnen sind, die entweder eine Gefahr für die Badenden darstellen oder wenn gesetzliche Grenzwerte überschritten werden, muss das Gesundheitsamt eine Badewarnung oder ein Badeverbot aussprechen. Insgesamt werden alle Badestellen am Altmühlsee, Hahnenkammsee sowie am Kleinen und Großen Brombachsee auf ihre Wasserqualität nach der EU-Badegewässerrichtlinie beprobt. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamts sind wöchentlich mindestens einmal unterwegs, um die Badestellen im Landkreis zu überprüfen.

Laut Gesundheitsamt hat sich bei jüngsten Proben teilweise ein vermehrtes Blaualgenvorkommen (Cyanobakterien) für den Kleinen Brombachsee ergeben. Um die Gesundheit der Badenden zu schützen, spricht das Gesundheitsamt deshalb eine Badewarnung für alle Badestellen an diesem Gewässer aus, so die Mitteilung des Landratsamts vom Donnerstagnachmittag.

Am Altmühlsee gab es in diesem Jahr bereits ein Badeverbot. Aktuell wird dort vom Baden - wie beim Kleinen Brombachsee - nur abgeraten. Das Foto zeigt die sogenannten Tulpe bei Schlungenhof am 10. August.

Am Altmühlsee gab es in diesem Jahr bereits ein Badeverbot. Aktuell wird dort vom Baden - wie beim Kleinen Brombachsee - nur abgeraten. Das Foto zeigt die sogenannten Tulpe bei Schlungenhof am 10. August. © Isabel-Marie Scherb, NN

Badende werden gebeten, die Beschilderung vor Ort zu beachten, da sich die Situation an den einzelnen Badestellen je nach Wind- und Wettersituation jederzeit wieder ändern kann. Der Große Brombachsee ist von der Warnung aktuell nicht betroffen.

Blaualgenblüte sorgt für schlechte Sicht

Gerade bei langanhaltenden warmen Temperaturen kann sich auf Gewässern ein Blaualgenteppich bilden, der auf der Wasseroberfläche zu liegen scheint. Tatsächlich aber befindet sich dieser nicht nur an der Oberfläche des Gewässers, sondern teilweise 10 bis 20 Zentimeter unter Wasser. Durch diese "Blaualgenblüte", die mit bloßem Auge als grünliche Schlieren im Wasser erkennbar ist, ergibt sich eine massiv eingeschränkte Sichttiefe. Dies führt zusätzlich zu einem beträchtlichen Sicherheitsrisiko bei der Rettung Ertrinkender.

Für Badegäste sowie auch für badende Hunde kann es bei einer massiven Blaualgenblüte auch zu gesundheitlichen Risiken kommen. Als Faustregel für das Baden gilt, dass man im knietiefen Wasser die Füße noch sehen können sollte.
Sobald sich die Situation verbessert und Gesundheitsrisiken nicht mehr bestehen, werden die Badestrände kurzfristig wieder zum Baden freigegeben. Bis dahin müssen sich Badebegeisterte im Fränkischen Seenland wohl oder übel auf den Großen Brombachsee konzentrieren. Das Gesundheitsamt informiert aktuell auf der Homepage des Landratsamts.

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