Zum 20. Triathlon-Jubiläum

Von Bambini-Lauf bis Finishline-Party: Was beim Datev-Challenge Roth geboten ist

Hans Pühn

25.6.2022, 06:00 Uhr
Triathlon-Tempel: Schmerz und Freude liegen am Solarer Berg nah beieinander, wenn die Radfahrer den Anstieg in jeder Muskelfaser spüren und zugleich vom Jubel des Publikums getragen werden.

© Salvatore Giurdanella Triathlon-Tempel: Schmerz und Freude liegen am Solarer Berg nah beieinander, wenn die Radfahrer den Anstieg in jeder Muskelfaser spüren und zugleich vom Jubel des Publikums getragen werden.

Die Treffsicherheit von längerfristigen Wettervorhersagen hält sich bekanntlich in Grenzen. Ausgenommen was den heißesten Tag des Jahres im Landkreis Roth betrifft. Wenn am Challenge-Sonntag tausende von Triathletinnen und Triathleten, abertausende von Zuschauern sowie mehr als 7500 Helferinnen und Helfer für eine Woge der Begeisterung sorgen, steigt die (gefühlte) Temperatur stets auf Rekordwerte.

Der heißeste Tag des Jahres im Landkreis Roth ist gleichzeitig ein sehr langer, aufregender und emotionaler Tag, dem eine ganze Region entgegenfiebert. Nach den Corona-bedingten Einschränkungen der Vergangenheit diesmal wohl noch mehr als bei den vorausgegangenen 19 Challenge-Rennen.

Für die Protagonisten dieses besonderen Ereignisses, die in aller Herrgottsfrüh am Kanal bei Heuberg ihr herausforderndes Tagwerk beginnen, ehe es 226 Wettkampfkilometer später im Rother Triathlonstadion endet, läuft das Rennen wie ein Uhrwerk ab. Die vielen Stimmungsnester an den Wettkampfstrecken samt den zahlreichen Helferstationen, die gemeinsam für eine wohl weltweit einmalige Triathlon-Atmosphäre sorgen, sollen helfen, die Herausforderung von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen zu meistern. Die Zuschauer wiederum haben die Qual der Wahl. Jeder Streckenabschnitt und jedes der Stimmungsnester birgt seine besonderen Reize.


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Der zeitliche Ablauf ist vorgegeben. Pünktlich um 6.30 Uhr sorgt am Sonntag, 3. Juli, an der Kanallände bei Heuberg der Start der Wettkampfs für die ersten Gänsehautmomente. Das Challenge-Team selbst prognostiziert ziemlich genau die zeitliche Abfolge des Rennens jener Protagonisten, die an der Spitze des Feldes besonders im Blickpunkt stehen.

Frühmorgens bis spät in die Nacht

Nach den Erfahrungswerten der Organisatoren wird der schnellste Schwimmer gegen 7.16 Uhr auf das Rad wechseln, die schnellste Schwimmerin acht Minuten später. Die Radstrecke, die über Eckersmühlen, Wallesau, Laffenau, Heideck, Selingstadt, Alfershausen, Thalmässing, Greding, Röckenhofen, Obermässing, Untermässing, Offenbau, Weinsfeld, Eysölden, Zell, Unterrödel, den Solarer Berg, Grauwinkel, Pierheim, Mörlach, Hilpoltstein, Heuberg und Eckersmühlen nach Roth führt, wird zweimal absolviert. Am berühmten Solarer Berg erwartet man gegen 8:57 und 9.15 Uhr die Spitzengruppe.

Die Wechselzone in Roth vom Rad zum Laufen steuert die Spitze laut der Prognose des Veranstalters gegen 11.24 Uhr an. Auf der anschließenden Marathonstrecke wird nach acht Kilometern gegen 11.57 Uhr der erste Wendepunkt (Haimpfarrich) erreicht, der zweite Wendepunkt an der Schleuse Leerstetten nach 18 Kilometern um 12.34 Uhr. Ein zentraler Punkt ist die Lände in Roth, die die Spitze gegen 12.12 und 13.03 Uhr passieren wird. Von der Lände geht es das erste Mal über die Pumpstation zum Stimmungsnest "Rother Marktplatz" (13.25 Uhr). Über die Sandgasse führt die Strecke dann zur Weiherschleife nach Büchenbach (13.40 Uhr) und zurück zum Marktplatz der Kreisstadt (13.55 Uhr).

Neun Stunden Finisher-Jubel

Das Zielstadion im Gartenschaugelände dürfte gegen 14.05 das erste Mal erbeben, wenn der Sieger einläuft. Gegen 14.51 Uhr wird die schnellste Frau erwartet. Die Organisatoren haben ihren Berechnungen Siegerzeiten von 7:35 Stunden (Herren) und 8:18 Stunden (Frauen) zu Grunde gelegt und sich dabei an den bisherigen Streckenrekorde von Jan Frodeno und Chrissie Wellington orientiert. Der Einlauf der Siegerstaffel soll gegen 16.14 Uhr erfolgen. Zielschluss ist um 23.05 Uhr. Heißt, dass im Zielstadion die Finisher, Finisherinnen und Staffeln rund neun Stunden lang gebührend empfangen werden können.

Wie die Zuschauer am besten über die Runden kommen, darüber haben sich die Organisatoren ebenfalls ihre Gedanken gemacht. Am bequemsten für die Fans ist wohl der kostenlose Zuschauer-Shuttle, der sie zu den Hot Spots der Laufstrecke chauffiert. Der Shuttle startet von 11 bis 24 Uhr zirka alle 15 Minuten an einer der insgesamt 19 Haltestellen. Wer es individuell liebt, den Renntag zu erleben und zu genießen, für den hat der Veranstalter ebenfalls einige Tipps parat. So lässt sich das Schwimmen entlang der beiden Kanalufer oder auf der berühmten Kanalbrücke gut verfolgen.

Sport zum Zuschauen und Mitmachen

Den Weg von Heuberg zum Solarer Berg kann man zu Fuß in rund 25 Minuten bewältigen. Nach Hilpoltstein und der Radstrecke im südlichen Landkreis (mit dem "Berg der Leiden" in Greding) rücken der Kanal, Büchenbach und nicht zuletzt die Kreisstadt in den Blickpunkt. An allen Stimmungsnestern entlang der Rad- und Laufstrecke können sich die Zuschauer auch verpflegen. Abschließendes Highlight ist die Finisline-Party im Stadtgarten, wo die letzten Finisher von den Zuschauern förmlich über die Ziellinie "getragen" werden.

Das Rahmenprogramm beim nach wie vor weltweit teilnehmerstärksten Langdistanz-Triathlon beginnt am Donnerstag (30. Juni) mit einem "Bambinilauf" in Hilpoltstein (18 Uhr) und dem "Nightrun" von Hilpoltstein nach Roth (Start 20.15 Uhr). Am Freitag lädt unter anderem die Deutsche Triathlon-Union (DTU) am Segelzentrum des großen Rothsees von 16 bis 19 Uhr zu einem Mitmach-Angebot für Kinder und Jugendliche ein, ehe um 18 Uhr die neue Eröffnungszeremonie im Stadion über die Bühne geht. Hier werden die Topathleten Einblicke über ihre Gedanken zum Rennen, zur Rennstrategien und Ziele zum Rennen geben.

Feiern und sich feiern lassen

Um 19.30 Uhr schließlich steigt auf dem Rother Marktplatz die beliebte Willkommensparty mit Bayern 3. Der Samstag steht ganz im Zeichen des Junior-Challenge (ab 8.45 Uhr) und dem Challenge Women (ab 10.15 Uhr). Am Wettkampfsonntag heißt es dann früh aufstehen. An allen Tagen lädt auch die Triathlon-Messe am Rother Festplatz zu einem Besuch ein. Am Montag runden Siegerehrung (ab 11 Uhr im Stadion) und Helferfest (ab 19 Uhr im Festzelt) das Rahmenprogramm ab.

Natürlich: Zu Hause vor dem Fernseher kann man ebenfalls die Challenge-Stimmung genießen. Das Bayerische Fernsehen überträgt von 6.15 bis 10 Uhr und von 12 bis 15.30 Uhr live. Weltweit ist das Rennen über den Live-Stream des Veranstalters zu verfolgen.

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