Auftritt bei Rock im Park

"Kompliziert und unglücklich": Die "Toten Hosen" äußern sich zu Pantera bei Rock im Park

Philipp Tappe

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19.1.2023, 11:34 Uhr
"Die Toten Hosen" werden bei Rock im Park auftreten. 

© Axel Heimken/dpa "Die Toten Hosen" werden bei Rock im Park auftreten. 

Als erste Musiker, die in diesem Jahr bei Rock im Park auftreten, haben sich die Mitglieder der Rockband "Die Toten Hosen" zu den Vorwürfen geäußert, der Sänger der Metal-Band Pantera sei rassistischer und rechtsradikaler Gesinnung.

Auf ihrem Facebook-Account bezeichneten "Die Toten Hosen" das Video, das zeigt, wie Phil Anselmo 2016 angetrunken den Hitlergruß zeigt und die rassistische Parole "White Power" brüllt, als "abstoßend und widerlich."

Zudem begrüßen die Musiker, „dass viele Besucherinnen und Besucher von Rock am Ring und Rock im Park politisch sensibel sind“ – besonders „wenn es um Rassismus, Homophobie und Rechtsradikalismus geht“.

Persönlich kennen „Die Toten Hosen“ aber weder die Band Pantera noch ihren Frontmann, der sich bereits mehrfach entschuldigte und beteuerte, kein Rassist zu sein. Die Band um Frontmann Campino begann jedenfalls zu recherchieren. Das Ergebnis: 2023 wird Pantera auf einigen europäischen Festivals spielen, wo auch linke und systemkritische Bands wie „Napalm Death“, „The Baboon Show“ und „Bad Religion“ zu Gast sind.

Außerdem vertrete Panteras europäische Agentur auch das sozialkritische Rockkollektiv „Rage Against the Machine“. „Die Toten Hosen“ können sich deshalb nach eigenen Angaben nicht vorstellen, dass die Rocker einen Agenten haben, „der gleichzeitig rechtsradikale Bands im Programm hat“.

"Die ganze Situation empfinden wir als kompliziert und unglücklich", teilen die "Toten Hosen" mit. Sie müssten darauf vertrauen, dass bei jedem Künstler eingehend geprüft werde, ob dieser zum Umfeld des Festivals passe und mit seinem "Spirit" vereinbar sei.

Der Nürnberger SPD-Vorsitzende Nasser Ahmed und die Stadtratsfraktion der Grünen kritisierten hingegen schon vor Wochen den Auftritt der Metal-Band, gerade an einem historisch so vorbelasteten Ort wie dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände von Adolf Hitlers NSDAP.

Der örtliche Rock-im-Park-Veranstalter Argo Konzerte will jedoch weiterhin, dass Pantera wie geplant auftritt.

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