Keine Akkreditierung für Münchner Medien

Presse bei Mega-Konzert ausgesperrt: Das sagt ein Nürnberger Konzertveranstalter

Alena Specht

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31.8.2022, 06:00 Uhr
Einen Mega-Auftritt feierte Robbie Williams in München. Doch einige große Medienvertreter waren nicht vor Ort. 

© IMAGO/Daniel Scharinger, IMAGO/Daniel Scharinger Einen Mega-Auftritt feierte Robbie Williams in München. Doch einige große Medienvertreter waren nicht vor Ort. 

Nur zweimal tritt Robbie Williams dieses Jahr in Deutschland auf. Eines der Konzerte fand am vergangenen Samstag auf dem Messegelände in München statt. Doch obwohl 90.000 Menschen dem Superstar zujubelten, fehlten wichtige Medienvertreterinnen. Der österreichische Veranstalter Leutgeb Entertainment Group hatte dem Münchner Merkur und der tz die Akkreditierung für das Konzert im Vorfeld entzogen. Grund dafür war die vorangegangene kritische Berichterstattung über das Konzert von Helene Fischer gewesen, das ebenfalls von Leutgeb veranstaltet wurde.

Zwar habe Fischer mit perfekter Choreografie und Akrobatik beeindruckt, doch Jubel und Zugabe-Rufe blieben aus. Das Konzert sei einfach zu groß gewesen, um Stimmung aufkommen zu lassen, bilanzierte der Merkur. Auf Facebook konterte der Veranstalter und bezeichnete die Presse als "ein paar regionalen und gesteuerten Schmierfinkmedien" und als "arme Neider".

Beigeschmack bleibt

Zwar löschte er den Post wieder und hat sich inzwischen auch öffentlich auf Facebook und schriftlich bei den Betroffenen Medien entschuldigt, dennoch bleibe ein fader Beigeschmack, findet auch der Bayerische Journalistenverband.

Axel Ballreich, einer der Geschäftsführer des Nürnberger Konzertveranstalters Concertbüro Franken, könne den Ärger von Leutgeb durchaus nachvollziehen, auch er habe schon ähnliche Erfahrungen machen müssen, berichtet er unserer Redaktion. "Heutzutage wird viel kritisiert, ohne dass es eine Grundlage dafür gibt", glaubt Ballreich.

Doch die Reaktion Leutgebs sei "kindisch und überzogen", urteilt er. Sowas habe es bei ihm noch nie gegeben. Er behalte sich aber dennoch vor, Personen von einer Veranstaltung auszuschließen - schließlich habe er Hausrecht.

Mit welchen unseriösen Forderungen von Veranstaltern die Fotografen unseres Verlags bereits zu tun hatten, welche Vorwürfe der Bayerische Journalistenverband dem Veranstalter macht und welche Konsequenzen der Leutgeb Entertainment Group drohen, erfahren Sie hier auf NN.de.

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