Vorsicht bei Futterwahl

Vögel im Garten füttern: So machen Sie es richtig

Jana Vogel

Redakteurin in Roth/Schwabach

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20.12.2022, 12:56 Uhr
Beim Buffet abhängen, das liegt Meisen. Sie sind die einzigen Singvögel, die sich gerne an freihängendem Futter bedienen.

© Roland Weihrauch/dpa, NNZ Beim Buffet abhängen, das liegt Meisen. Sie sind die einzigen Singvögel, die sich gerne an freihängendem Futter bedienen.

Wer sich dafür entscheidet, in seinem Garten eine Vogelfutterstelle einzurichten, für den gilt: Dann aber auch richtig. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) stellt alle wichtigen Informationen dazu bereit, welches Futter in welcher Form für die gefiederten Besucher geeignet ist.

Wer bekommt welches Vogelfutter?

Verschiedene Vogelarten bevorzugen verschiedene Nahrung. Amseln, Drosseln, Rotkehlchen und Heckenbraunelle freuen sich beispielsweise über Äpfel, Rosinen oder Getreideflocken. Auch Mehlwürmer stehen für sie auf dem Speiseplan. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Körnerfressern. Körnergemische mit Erdnussbruch, Sonnenblumenkerne und ölhaltigen Sämereien wie Hanf oder Mohn machen sie glücklich. Neben Buchfinken und Bergfinken gehören auch Spechte und Kleiber zu ihnen. Letztere beide mögen aber auch Fettfutter und Mehlwürmer. Fettfutter sowie Erdnussbruch und Sonnenblumenkerne sind zudem die richtige Mischung für Meisen.

Wo wird serviert?

Grundsätzlich gilt: Mehrere kleinere Futterstellen mit weniger Gedränge und mehr Auswahl an Nahrung sind besser als ein großes Vogelhaus. Für Vogelarten wie Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Bergfink ist zudem eine Futterstelle am Boden am besten geeignet. Dabei muss dann besonders auf Hygiene geachtet werden. Hängendes Futter, die treffend benannten Meisenknödel, werden nur von Meisen genutzt. Dagegen mögen Gimpel besonders gerne Futterhäuschen oder Futtersäulen, und Spechte und Kleiber holen sich gerne Fettfutter direkt von der Baumrinde.

Kann ich Futter selbst herstellen?

Das ist mit relativ begrenztem Aufwand möglich. Körnermischungen können aus Sonnenblumenkernen und Hanfkörnern bestehen und als Beimischung beispielsweise Hirse, Mohn, Distel- und andere Samen, Bucheckern, Getreidekörner, oder zerkleinerte Haselnüsse enthalten. Fettfutter kann aus einem Teil Samenmischung und zwei Teilen Pflanzenfett hergestellt werden. Aber Achtung, das Fett sollte niemals von Butter oder Margarine kommen. Stattdessen sind Rindertalg, Palmenfett oder Sonnenblumenöl eine Option. Salz und durchgefrorenes Futter wie Apfelstückchen sind ebenfalls tabu.

Wie viel Futter sollte ich täglich auslegen?

Hier gibt es nur eine Antwort: Gut beobachten, welche Vögel in den Garten kommen und wie viel sie verzehren. Wer in feuchtem Wetter Unmengen bereitstellt, riskiert, dass das Futter nass und dann schlecht wird. Also lieber moderat beginnen und mit den eigenen Erkenntnissen anpassen.

Wie schütze ich kleine Singvögel in meinem Garten?

Mindestens drei bis vier Meter von Bäumen und Büschen entfernt sollte das Futterhaus stehen, damit heranschleichende Katzen rechtzeitig bemerkt werden. Um Raben, Tauben oder Räubervögel fernzuhalten, kann zudem ein Maschendraht um die Futterstelle gespannt werden, durch den nur Singvögel hindurch passen.

Wie kann die Ausbreitung von Krankheiten verhindert werden?

Bei der Vogelfütterung ist Hygiene das A und O. Zentral ist, dass das Futter nicht nass wird und kein Kot hineingelangen kann. Daher sind Futtersäulen und Silosysteme besonders geeignet, bei denen frisches Futter stetig von oben nachrutscht. Bodenfutterstellen sollten täglich ausgefegt und regelmäßig umgesetzt werden. Die Reinigung darf aber nicht mit scharfen Chemikalien erfolgen, ausbürsten und heißes Wasser sind Mittel der Wahl. Befinden sich tote Vögel bei der Futterstelle, ist das potenziell ein Anzeichen für Salmonellose oder Trichomonaden. Dann sollte die Fütterung vorerst eingestellt werden.

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