Furchteinflößendes Erlebnis

Auf dem Weg zur Arbeit: Wölfe verfolgen Radfahrerin - "habe ihren Atem gehört"

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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24.2.2023, 09:54 Uhr
Bei der Begegnung mit einem Wolf sollten Passanten Ruhe bewahren und laut sein, um das Tier in die Flucht zu schlagen. (Symbolfoto)

© dpa/ Florian Eckl Bei der Begegnung mit einem Wolf sollten Passanten Ruhe bewahren und laut sein, um das Tier in die Flucht zu schlagen. (Symbolfoto)

An diesen Tag wird sich Marie Schmidt aus Ebbingen (Landkreis Heidekreis in Niedersachsen) noch lange erinnern. Die 24-Jährige begegnete am vergangenen Donnerstag auf dem Weg zur Arbeit nach Visselhövede drei Wölfen. Dies berichtet unter anderem der NDR.

Als die junge Frau gerade mit ihrem E-Mountainbike an einer Landstraße entlangfuhr, wurde sie auf mehrere Pferde auf einer Weide aufmerksam, die sich nervös verhielten und auf und ab galoppierten. Etwa 60 Meter entfernt erkannte Schmidt dann drei Wölfe, schildert sie der Kreiszeitung.

Als die Raubtiere die Radfahrerin entdeckten, rannten sie sofort auf sie zu. Die 24-Jährige wendete ihr Fahrrad und versuchte zu flüchten. "Ich habe abwechselnd nur noch gebrüllt und geweint", sagt sie. Rund 200 Meter verfolgten die Wölfe die Frau. "Sie sind bis auf vier, fünf Meter herangekommen. Ich habe sie deutlich wahrgenommen und ihren Atem gehört."

Erst als die ersten Häuser der Siedlung Ebbingen in Sicht kamen, stoppten die Tiere die Verfolgung und blieben auf dem Seitenstreifen stehen. "Vermutlich konnte ich nur mit dem Turbo-Gang meines E-Bikes entkommen", so die 24-Jährige. Doch sie musste trotzdem zur Arbeit kommen und hatte keine Fahrgelegenheit mit Bus, Bahn oder Auto. Also kehrte Schmidt nach einigen Minuten nochmal um und versuchte erneut, den Abschnitt zu passieren. Auch diesmal begegnete sie den Raubtieren. Durch das laute Hupen und Rauschen von Autos auf der Landstraße verzogen sich die Tiere aber wenig später im Unterholz.

Nachdem sie sicher bei ihrer Arbeitsstelle angekommen war, meldete Schmidt den Vorfall dem zuständigen Wolfsberater des Gebiets. Dieser rät, bei Begegnungen mit Wölfen nicht schnell zu flüchten, weil das den Jagdtrieb der Vierbeiner nur animieren würde. Besser sei es, stehen zu bleiben, langsam rückwärts zu gehen und laut zu sein.

Im kompletten Landkreis müssen Spaziergänger, Sportler und Radfahrer nun besonders achtsam sein und ihre Augen und Ohren wegen potenzieller Wolfsbegegnungen offen halten.

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