Feiertage

Welche Bedeutung hat der Gründonnerstag?

Simone Madre

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28.3.2024, 13:31 Uhr
Bunte Ostereier hängen an einem Baum (Symbolbild). 

© Hauke-Christian Dittrich Bunte Ostereier hängen an einem Baum (Symbolbild). 

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Vor seiner Hinrichtung nimmt Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl ein. Dieses Ereignis wird von den Christen am Gründonnerstag gefeiert. Aber ist der Gründonnerstag 2024 ein Feiertag? Und welche Bräuche sind damit verbunden? Die Antworten lesen Sie hier!

Der Gründonnerstag wird am Donnerstag vor Ostern gefeiert und fällt 2024 damit auf den 28. März. Da Ostern nicht an einem festen Datum stattfindet, sondern sich nach dem Vollmond richtet, fällt der Gründonnerstag jedes Jahr auf ein neues Datum. 2025 ist es am 17. April so weit.

Der Gründonnerstag ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag, sondern ein Ruhetag. Doch was bedeutet das genau? Grundsätzlich gilt, dass am Gründonnerstag ab 2 Uhr morgens Tanzverbot herrscht. Dieses geht direkt in das Tanzverbot am Karfreitag über.

Im Gegensatz zum Karfreitag 2024, der in Deutschland ein Feiertag ist, sind die Geschäfte am Gründonnerstag in der Regel zu den normalen Öffnungszeiten geöffnet. Die Antwort auf die Fragen: "Haben wir am Gründonnerstag frei?", lautet also "Nein". Am Gründonnerstag ist nicht arbeitsfrei, es wird normal gearbeitet.

Am Gründonnerstag nimmt Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl ein. Danach wird er von Judas verraten und von römischen Soldaten festgenommen. Aus diesem Anlass findet am Gründonnerstag eine Abendmahlmesse statt. Bei dieser Messe werden alle verfügbaren Glocken geläutet, die anschließend bis zur Osternacht verstummen. Mit diesem Brauch wollen die Christen ihrer Trauer um den Tod Jesu Ausdruck verleihen. Im Volksmund wird das Verstummen der Glocken damit erklärt, dass die Glocken "aus Trauer nach Rom geflogen" sind. Dort wollen sie dem Heiligen Vater beichten und um Segen bitten.

In einigen Gemeinden ist es am Donnerstag vor Ostern 2024 Brauch, dass Ministranten mit hölzernen Rätschen durch die Straßen ziehen und zum Gebet aufrufen.

Eine symbolische Bedeutung für die katholische Kirche hat bis heute die im Johannesevangelium überlieferte Fußwaschung. Diese gilt als Sinnbild der Reinigung und des Dienens und ist fester Bestandteil der Gründonnerstagsliturgie.

Warum heißt der Donnerstag vor dem Karfreitag Gründonnerstag? Um die Namensherkunft des Gründonnerstags zu erklären, gibt es mehrere Ansätze:

  • Eine Möglichkeit, warum der Gründonnerstag Gründonnertag heißt, ist seine Ableitung aus dem mittelhochdeutschen Wort "grînen". Im Hochdeutschen bedeutet das Greinen oder Weinen. Da an diesem Tag Jesus von seinem Jünger Judas verraten wurde, sind an diesem Tag viele Tränen vergossen.
  • Ein anderer Erklärungsansatz ist das lateinische Wort "virides", das übersetzt "die Grünen" bedeutet. Mit den Grünen wurden im Mittelalter die Büßer bezeichnet, die am Ende der Fastenzeit wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wurden. Die Farbe Grün steht dabei für Erneuerung, Frische und Sündenlosigkeit.

    Wie das Grün in Gründonnerstag schon verrät, stehen an diesem Tag oftmals grünes Gemüse und grüne Kräuter auf dem Speiseplan. Dazu gehören auch Grünkohl, Brennnesseln und Salate. Besonders Spinat ist ein typisches Essen, das bei christlichen Familien am Gründonnerstag aufgetischt wird.

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