Bericht: Keine Schnelltests vor April - weil sie nicht verfügbar sind

3.3.2021, 19:25 Uhr
Schnelltests für den Privatgebrauch könnten deutlich mehr Freiheiten ermöglichen. 

© Sebastian Gollnow, dpa Schnelltests für den Privatgebrauch könnten deutlich mehr Freiheiten ermöglichen. 

Gesundheitsminister Jens Spahn preschte schon vor Wochen vor. Er hatte großangelegte Schnelltests für alle Bundesbürger ab 1. März versprochen - musste seine Ankündigung dann aber nur Tage später wieder zurücknehmen. Die Blitz-Abstriche für den Privatgebrauch, die innerhalb einer Viertelstunde ein relativ sicheres Ergebnis zum Nachweis des Coronavirus liefern, seien nicht ausreichend verfügbar, sagte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel.


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Für mögliche Lockerungen noch vor Ostern sollten die Schnelltests dann aber zur Verfügung stehen. Gleich mehrere Anbieter haben zugelassene Produkte auf dem Markt, Drogerieketten wie Dm und Supermärkte wie Aldi wollen sie ins Sortiment aufnehmen. Doch bei der Verfügbarkeit happert es offenbar weiter. Wie die Bild-Zeitung berichtet, wird es vor April keine flächendeckenden Schnelltest-Aktionen in Deutschland geben.

Wie das Blatt aus dem Gesundheitsministerium erfahren haben will, habe sich der Bund zwar genügend Kontingente bei den Herstellern gesichert - die Bestellung müssten aber die Länder übernehmen. Das sei bislang noch nicht passiert, so die Bild. Jetzt soll sich eine Taskforce um die Bestellung für Deutschland kümmern. Nach Informationen des Blattes liegt der wöchentliche Schnelltest-Bedarf in der Republik bei rund 43 Millionen - lieferbar wären aber nur rund 40 Millionen. Unklar ist, in welchem Zeitraum.

Merkel für "intelligente Öffnungsstrategie"

Unklar bleibt zunächst, ob die schleppende Bestellung bei den Schnelltests weitere Öffnungen verhindert. In der Beschlussvorlage vor dem Bund-Länder-Gipfel finden sich zahlreiche Verweise auf eine Strategie, die die Blitz-Abstriche beinhalten.

"Eine intelligente Öffnungsstrategie ist mit umfassenden Schnelltests, gleichsam als Freitesten, untrennbar verbunden", sagte Merkel noch vor wenigen Tagen gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Wie lange es dann dauert, bis ein solches System installiert ist, kann ich auf den Tag genau noch nicht sagen. Es wird aber im März sein."

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