Minister nicht abgeneigt: Mega-Ferien für Bayerns Schüler?

5.1.2021, 09:34 Uhr
Regulären Unterricht wird es in Bayern wohl noch eine Weile nicht geben. 

© Philipp von Ditfurth, dpa Regulären Unterricht wird es in Bayern wohl noch eine Weile nicht geben. 

Es geht, heißt es Medienberichten zufolge aus Teilnehmerkreisen, um Detailfragen. Am Dienstag beraten Bund und Länder über die neuen Corona-Maßnahmen und eine Verlängerung des Lockdowns. Dabei stehen neben den Finanzhilfen für Betriebe, die seit Monaten stillstehen, auch die Schulen im Fokus. Einige Bundesländer drängen auf die schnelle Rückkehr, mindestens zum Wechselunterricht, andere sind mit Blick auf Lockerungen deutlich skeptischer.


Deutschland vor Lockdown-Verlängerung: Das wird wichtig


Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mahnt seit Tagen. Die Infektionszahlen seien zu hoch, der Impfstoff kaum verfügbar, eine Verlängerung der Maßnahmen deshalb unumgänglich. Auch sein Kultusminister Michael Piazolo hat wenig Hoffnung auf einen baldigen regulären Schulstart. "Wenn ich mir die aktuellen Infektionszahlen ansehe, gehe ich nicht von einem allgemeinen Präsenzunterricht für alle aus", sagte der Minister der Freien Wähler der Augsburger Allgemeinen am Montag.

Piazolo kann sich Vorziehen der Ferien vorstellen

Wie es weitergeht, bleibt unklar. Es mehren sich Stimmen, die eine Verlegung der Winterferien fordern. Sie beginnen eigentlich Mitte Februar, könnten jedoch an die bis zum 11. Januar dauernden Weihnachtsferien angeschlossen werden. "Ich kann mir vorstellen, dass wir die Faschingsferien vorziehen", sagte Piazolo dem Bayerischen Rundfunk, nachdem Söder bereits von einer möglichen "Ferienanpassung" sprach. So würde man Zeit gewinnen und einen längeren Unterrichtsblock im Februar schaffen.

Von der Opposition im bayerischen Landtag kommt Kritik. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sprach Matthias Fischbach (FDP) von einem "digitalpolitischen Offenbarungseid" der Regierung. "Piazolo hat es im Rahmen des Ultimatums aus der Staatskanzlei weder geschafft, die Schulen ausreichend sicher zu machen, noch hochwertigen Digitalunterricht zu organisieren."

Bei den Schulen spricht vieles für eine dezentrale und föderalistische Lösung. Dort, wo die Sieben-Tage-Inzidenz niedriger sei, könne auch mehr in den Schulen unterrichtet werden, sagen Experten. Die Kultusminister, die sich am Montag zu einer Konferenz trafen, einigten sich auf einen Stufenplan.

Vieles spricht für dezentrale Lösung

In der ersten Phase könnten demnach die Klassen eins bis sechs, in der zweiten Phase die höheren Jahrgänge in wechselnden Gruppen unterrichtet werden. Die dritte Stufe sieht den Präsenzunterricht für alle vor, Ausnahmen für Abschlussklassen sind möglich.

Doch: Bislang nannten die Kultusministerkonferenz keine konkreten Termine und auch die Ausgestaltung bleibt noch vage. Am Dienstag werden sich auch Bund und Länder mit den Vorschlägen beschäftigen.

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