Nürnberg: Linke und AfD nominieren Bundestagskandidaten
27.10.2020, 10:38 UhrFlach Gomez setzte sich bei der Nominierungsversammlung im Genossenschaftssaal Bauernfeind mit 16 zu sechs Stimmen bei einer Enthaltung gegen den Schwabacher Armin Gläsel durch. Die 34-jährige Kulturgeografin und Lehrerin war vor zwei Wochen zur neuen Co-Chefin der
bayerischen Linken gewählt worden. Eine Überbelastung durch die verschiedenen Funktionen befürchtet sie nicht: „Ich hätte ja ohnehin im Wahlkampf mitgeholfen.“ Bereits Ende September hatten die Linken den ebenfalls 34-jährigen Co-Kreischef und Stadtrat Titus Schüller für Nürnberg-Nord nominiert.
AfD schickt Martin Sichert erneut ins Rennen
Die AfD wird wie erwartet mit dem amtierenden Bundestagsabgeordneten Martin Sichert (Nürnberg-Nord) und Matthias Vogler (Nürnberg-Süd/Schwabach) den Wahlkampf bestreiten. Beide setzten sich bei den Aufstellungsversammlungen im ersten Wahlgang durch. Der 40-jährige Sichert gehört dem Bundestag seit 2017 an und war von 2017 bis 2019 AfD-Landesvorsitzender in Bayern. Vogler (38) ist seit 2018 Vorsitzender des Kreisverbands Nürnberg-Schwabach der AfD.
Die Grünen werden am 7. und 8. November ihre Nominierungen durchführen. Nach derzeitigem Stand dürften der 50-jährige Landesschatzmeister Sascha Müller (Süd) und die Landtagsabgeordnete Tessa Ganserer (43, Nord) die Direktkandidaturen übernehmen.
Spannung bei der SPD
Spannend wird es bei der SPD, wo sich nach dem Rückzug des Nürnberger Juso-Vorsitzenden Oguz Akman immer noch vier Männer und Frauen um die Nominierung als Kandidat für den Wahlkreis Nürnberg-Süd/Schwabach bewerben. Rechtsanwalt Victor Strogies (Jahrgang 1980), Vorstandsmitglied der Nürnberger sowie der mittelfränkischen SPD, und der Elektrotechnikermeister Marco Knoll (geboren 1986) kandidierten im Frühjahr auf den Rängen 27 und 29 auch für den Stadtrat. Sie verfehlten wegen des vergleichsweise schwachen Ergebnisses der Genossen den Einzug. Knoll, der dem Vorstand des SPD-Ortsvereins Hummelstein angehört, wurde immerhin von den Bürgern auf Position 24 nach vorne gewählt.
Die fast 53-jährige Diplom-Kauffrau (FH) Cornelia Spachtholz ist Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) der Nürnberger und der mittelfränkischen SPD. Sie ist zudem Bundesvorsitzende des Verbands berufstätiger Mütter. Der SPD-Unterbezirk Schwabach nominierte sein Vorstandsmitglied Thomas Grämmer. Der 39-jährige Diakon und Erzieher gehört der Geschäftsleitung der Rummelsberger Dienste für junge Menschen an.
Heinrich strebt dritte Legislaturperiode an
Weniger Auswahl haben die SPD-Delegierten voraussichtlich im Norden, wo die stellvertretende Bundestagsfraktionschefin Gabriela Heinrich (57) eine dritte Legislaturperiode anstrebt. Die Nominierungsversammlungen sind für den 10. November im Gesellschaftshaus Gartenstadt geplant.
Die CSU, die seit 2002 stets die Direktmandate gewonnen hat, wird erst 2021 ihre Kandidaten benennen. Es ist aber davon auszugehen, dass die amtierenden Parlamentarier Michael Frieser (56, Süd) und Sebastian Brehm (49, Nord) wieder für die Konservativen antreten. Die FDP hat bereits die Bundestagsabgeordnete Katja Hessel (48) und den Fachinformatiker Marco Preissinger (23) nominiert.
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