Stoffmasken, Gesichtsvisiere und FFP-Modelle: Diese Maskentypen gibt es

14.1.2021, 13:08 Uhr
Ab 18. Januar gilt im ÖPNV und im Einzelhandel eine FFP2-Maskenpflicht. 

© Michael Matejka, NNZ Ab 18. Januar gilt im ÖPNV und im Einzelhandel eine FFP2-Maskenpflicht. 

Sie sind nicht nur ein Symbol dieser Pandemie geworden, sondern eines der wichtigsten Mittel, um das Virus in Schach zu halten: Masken. Ob aus Stoff, mit Filter oder als Mund-Nasen-Schutz aus dem Klinikalltag – sie schützen andere und einen selbst. Doch nicht alle schützen auch gleich gut: Wir haben die wichtigsten Hinweise für Sie zusammengefasst.

Mund-Nase-Bedeckung

Unter dem Begriff "Mund-Nasen-Bedeckung" kann man eine ganze Reihe von Masken zusammenfassen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind keine medizinischen Produkte. Vielmehr handelt es sich dabei um Masken, die man selbst herstellen oder im Handel kaufen kann, und die aus handelsüblichen Stoffen genäht sind. "Da sie weder zur Kategorie der Medizinprodukte noch zu der persönlicher Schutzausrüstung gehören, gibt es für Mund-Nasen-Bedeckungen keine Anforderungen aus Gesetzen oder technischen Normen zur Filterleistung, die sie erfüllen müssen", heißt es dazu auf der Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Dieser Hinweis ist deswegen so wichtig, weil diese Art der Masken in der Regel weniger Schutz für sich und andere bieten, als die regulierten und geprüften Maskentypen. Das bedeutet aber nicht, das sie keine Schutzwirkung haben: Wie viel die Maske schützt ist vielmehr von dem verwendeten Material, dessen Dichte und auch von der Passform für das Gesicht abhängig. Denn umso dichter die Maske vor allem an den Rändern anliegt, umso besser schützt sie auch. Das Fazit also: Alltagsmasken aus Stoff können nach aktuellen Erkenntnissen die Gefahr sich und andere durch Tropfen anzustecken, zwar mindern, aber nicht verhindern.

Medizinische Gesichtsmaske

Medizinische Gesichtsmasken oder auch OP-Masken genannt, sind Einmalprodukte, die üblicherweise im Klinikalltag oder in Arztpraxen verwendet werden. Sie bestehen aus speziellen Kunststoffen, die mehrschichtig aufeinander gelegt sind, und haben die CE-Kennzeichnung auf der Verpackung.


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Entwickelt wurden die Masken, um vor allem Andere vor abgegebenen infektiösen Tröpfchen zu schützen. So tragen zum Beispiel Ärzte bei OPs oder anderes Gesundheitspersonal solche Masken, damit Tröpfchen nicht in offene Wunden von Patienten gelangen. Natürlich bietet die Maske auch einen gewissen Schutz für den Tragenden selbst. Wie bei der Mund-Nasen-Bedeckung gilt aber auch hier, das vor allem beim Einatmen an den Rändern ungefilterte Atemluft angesogen wird, wodurch eine Infektion durchaus möglich ist.

Parikelfiltrierende Halbmasken (FFP-Masken)

Die sogenannten FFP-Masken sind ursprünglich aus dem Handwerk als Staubschutzmasken bekannt. Sie sind meist weiß, haben eine Art "Kaffeefilterform" und sind faltbar. Anders als die beiden vorher genannten Modelle, schützen diese Masken den Träger vor Partikeln, Tropfen und Aerosolen, bieten also sowohl einen Fremd- als auch einen Eigenschutz. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Maske dicht am Gesicht sitzt, um die Filterleistung auch entfalten zu können. Zudem sind die Masken Einwegprodukte. Sie sollten also nach der Verwendung entsorgt werden.


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Und es gibt noch etwas zu beachten: FFP-Masken gibt es wohl mit als auch ohne Ausatemventil. Masken ohne Ausatemventil filtern sowohl die eingeatmete Luft als auch die Ausatemluft über die Maskenfläche und bieten dadurch auch den Schutz für Andere. "Bei Masken mit Ventil ist der Fremdschutz wesentlich weniger ausgeprägt. Ausgeatmete Aerosole werden nicht durch das Filtermaterial abgefangen, sondern lediglich in gewissem Umfang durch das Ventil gebremst und verwirbelt", erklärt dazu das Bundesinstitut. Wer seine Umwelt schützen will, sollte also eher auf ein Ventil verzichten.

Allgemein gilt aber für alle FFP-Masken, dass sie klare Anforderungen bei den technischen Normen einhalten müssen. So müssen beispielsweise FFP2-Masken mindestens 94 Prozent der Areosole filtern, bieten also einen nachweislichen wirksamen Schutz. Bei FFP3-Masken ist die Filterleistung sogar noch höher. Die Prüfnorm muss, so das Bundesinstitut, gemeinsam mit dem CE-Kennzeichen und der vierstelligen Kennnummer der benannten Stelle, auf der Maske aufgedruckt sein. Weitere Details zur FFP2-Maske, gibt es hier.

Neben FFP2-Masken gibt es noch zwei weitere Modelle, die ebenfalls eine starke Filterwirkung haben: Die KN95-Modelle werden in China hergestellt und werden dort eher im industriellen Kontext verwendet. Ihre Filterleistung liegt laut Vergleichsstudien bei rund 95 Prozent. Ebenso stark filtern laut der Studie, die der Hersteller 3M veröffentlicht hat, die N95-Masken aus den USA. Beide Modelle werden nach den Normen, die in ihren Ländern gelten, hergestellt.

Gesichtsvisiere

Gesichtsvisiere gehören zwar auch offiziell zur Schutzausrüstung, sind aber keine medizinischen Produkte. Vielmehr wurden sie als Gesichts- und Augenschutz entwickelt und nicht als Atemschutz. Sie können, anders FFP-Masken, die Luft nicht filtern. Folglich kann man sie auch nicht mit entsprechenden Masken vergleichen, weil sie schlicht deren Funktion nicht überfüllen. Im Handel gibt es zudem auch einige Schilde, die nur den Mund- und Nasebereich und nicht das ganze Gesicht abschirmen. Auch sie bieten keinen Schutz von Aerosolen und ersetzten damit nicht die Masken.

Sie als zusätzlichen Schutz neben der Maske zu nutzen, ist also durchaus möglich. Als alleiniger Schutz bieten sie nicht nur den wenigsten Schutz gegen eine Ansteckung mit Covid-19, sondern sind in vielen Bundesländern, darunter auch Bayern, in Bereichen mit Maskenpflicht als alleiniger Schutz auch oft nicht erlaubt.

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