Garten und Balkon

Blattläuse bekämpfen: Mit diesen Hausmitteln werden Sie die Schädlinge los

Svenja Strunz

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27.6.2023, 09:32 Uhr
So sehen grüne Blattläuse aus - es gibt aber auch schwarze und rötliche Blattläuse.

© PantherMedia / Amelia Martin So sehen grüne Blattläuse aus - es gibt aber auch schwarze und rötliche Blattläuse.

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Blattläuse sind nicht gerade beliebt: Sie sind nicht nur lästig, sondern auch ziemlich hartnäckig. Die Schädlinge tauchen scheinbar aus dem Nichts auf und setzen sich auf Beet-, Balkon- und Zimmerpflanzen fest.

Blattläuse sind nur wenige Millimeter groß und je nach Art grün, rötlich oder dunkel gefärbt. Sie sitzen meist auf der Unterseiten von Blättern und auf weichen Stängeln und Triebspitzen. Auch die sogenannten "weißen Fliegen" oder Schildläuse sind eine Art der Blattläuse.

Blattläuse ernähren sich von Pflanzensaft. Dies kann den Gewächsen nachhaltig schaden: Blätter werden gelb und fallen ab. Doch mit ein paar einfachen Hausmitteln können Sie die kleinen Pflanzenschädlinge schnell loswerden.

Wer Blattläuse auf Erntepflanzen wie Obstbäumen, Gemüsepflanzen, Salat und Kräutern bekämpfen möchte, sollte auf den Einsatz von chemischen Insektiziden verzichten, denn die Inhaltsstoffe setzen sich auf der Ernte ab - das Gemüse und die Früchte werden somit ungenießbar. Zudem können chemische Mittel schädlich für den Menschen sein. Laut "t-online.de" steht beispielsweise der Wirkstoff Pyrethroide im Verdacht, durch hormonelle Auswirkungen die Fruchtbarkeit von Männern verringern zu können. Zudem können bestimmte in Insektiziden enthaltende Wirkstoffe Auslöser von Asthma oder Hautausschlägen sein.

Mit einfachen Hausmitteln können Sie den Schädlingen chemiefrei den Kampf ansagen - jedoch müssen diese (anders als bei Insektiziden) mehrfach angewendet werden. Je nach Stärke des Läuse-Befalls sind unterschiedliche Maßnahmen zur Eindämmung möglich.

Wasserstrahl bei geringem Befall

Sollten Ihre Zimmer- und Zierpflanzen nur gering mit Läusen befallen sein, kann ein kräftiger Wasserstrahl ausreichen, um sie loszuwerden.

  1. Stellen Sie den Topf am besten in einer großen Tüte aus Kunststoff in die Dusche oder Badewanne.
  2. Verschließen Sie die Kunststofftüte kurz oberhalb der Erde um den Stamm gut, sodass die Erde nachher nicht durch das Wasser herausgespült werden kann.
  3. Richten Sie nun den Wasserstrahl auf die Pflanze.
  4. Gehen Sie dabei gründlich vor und wiederholen den Vorgang so lange, bis alle Blattläuse entfernt sind.

Für Kübelpflanzen im Garten können Sie auch einfach den Gartenschlauch zur Hand nehmen.

Kaffee

Kaffee ist ebenfalls ein wirksames Mittel gegen Blattläuse. Hierfür verdünnen Sie kalten Kaffeeaufguss mit Wasser im Verhältnis 1:1. Sprühen Sie anschließend diese Tinktur mithilfe eines Zerstäubers auf die befallenen Pflanzenteile.

Brennnesselsud

Sind Ihre Pflanzen mittelmäßig von Blattläusen befallen, kann eine Brühe aus Brennnesseln helfen.

  1. Geben Sie zwei Hände voll Brennnesseln in eine Schüssel.
  2. Gießen Sie zwei Liter kaltes Wasser über die Blätter.
  3. Lassen Sie alles mindestens zwölf Stunden lang ziehen.
  4. Befüllen Sie anschließend eine Sprühflasche mit dem Sud und besprühen Sie damit die befallenen Pflanzen ausreichend.
  5. Wiederholen Sie den Vorgang mehrmals täglich über ein paar Tage.

Seifenlauge

Auch eine Seifenlauge kann dazu beitragen, Blattläuse zu bekämpfen. Achten Sie jedoch darauf, dass nicht allzu viel von der Lauge in die Erde gelangt, um der Pflanze nicht zu schaden. Am besten bedecken die das Erdreich, wenn Sie die Pflanze damit besprühen.

So lässt sich eine Seifenlauge herstellen:

  1. Geben Sie 50 Gramm Kernseife und 75 Milliliter Spiritus zusammen mit einem Liter Wasser in eine Sprühflasche.
  2. Schütteln Sie anschließend alles gut durch.
  3. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig über mehrere Tage.

Ackerschachtelhalm-Sud

Die Brühe aus Ackerschachtelhalm ähnelt in ihrer Anwendung der des Brennnesselsuds. Alles, was sie dafür brauchen, sind 150 Gramm Ackerschachtelhalm, eine Knoblauchknolle, eine Zwiebel und Speiseöl.

  1. Zerkleinern Sie die Knoblauchzehen, die Zwiebel sowie die Halme.
  2. Geben Sie alles in einen Topf und fügen Sie Wasser und zwei Esslöffel Speiseöl hinzu.
  3. Bringen Sie alles zum Kochen und lassen Sie es bei mittlerer Hitze für 15 Minuten köcheln.
  4. Befüllen Sie anschließend eine Sprühflasche im Verhältnis 1:5 mit dem Sud und benässen Sie damit die befallenen Pflanzen.

Neemöl

Bei einem größeren Lausbefall eignet sich Neem oder auch Niem besonders gut. Kaufen können Sie das biologische Mittel als Öl oder als fertige Mischung in Gartencentern. Um die Schädlinge zu bekämpfen, müssen Sie nur das Neemöl mit etwas Wasser in eine Sprühflasche geben und die Pflanze regelmäßig damit besprühen.

Um es erst gar nicht zu einem Blattlausbefall kommen zu lassen, können Sie dem Ganzen auch vorbeugen. Hierfür können Sie die Erde leicht mit Stickstoff anreichern. Achten Sie jedoch darauf, die Dosierung nicht zu hoch anzusetzen, um eine Überdüngung zu vermeiden. Der Stickstoff macht den Pflanzensaft für die Läuse weniger attraktiv.

Doch auch die richtigen Nachbarpflanzen können einem Befall vorbeugen. Pflanzen, die viele ätherische Öle enthalten, wie beispielsweise Lavendel, haben sich als hilfreich erwiesen. Für eine gute Wirksamkeit setzen sie diese am besten zwischen die bedrohten Pflanzen. Auch Bohnenkraut soll eine abschreckende Wirkung haben.

Wer Schädlingsbefall nicht nur von Blattläusen vorbeugen möchte, sollte auf Mischkulturen im Garten setzen. Krankheiten und Schädlinge können sich schnell verbreiten, wenn gleichartige Pflanzen auf engem Raum nebeneinander wachsen.

Die kleinen Blattläuse können sich sehr schnell vermehren. Die geschlechtslosen Tiere können pro Tag bis zu fünf Nachkommen bekommen und sind innerhalb weniger Wochen geschlechtsreif.