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Graue Färbung: Wann ist Hackfleisch nicht mehr essbar?

15.6.2023, 08:55 Uhr
Graues Hackfleisch wirkt unappetitlich - und das ist in diesem Fall auch berechtigt: Das Bild zeigt verdorbenes Fleisch. Aber sind ein paar graue Flecken immer schlimm?

© Marius Schwarz Graues Hackfleisch wirkt unappetitlich - und das ist in diesem Fall auch berechtigt: Das Bild zeigt verdorbenes Fleisch. Aber sind ein paar graue Flecken immer schlimm?

Wegen seiner kurzen Haltbarkeit muss Hackfleisch nach dem Kauf rasch zubereitet und verzehrt werden - je nach Verpackung noch am selben Tag oder spätestens zum angegebenen Verfallsdatum.

Doch auch vor Ablauf des Verfallsdatums können sich unschöne graue Flecken auf dem Fleisch breit machen, und das trotz richtiger Lagerung. Heißt das zwangsläufig, dass das Fleisch schlecht ist?

Graues Hackfleisch: Woher die Verfärbung kommt

Einzelne graue Flecken sind zunächst kein Anlass zur Sorge. Bei der Verfärbung handelt es sich lediglich um eine chemische Reaktion, erklärt Metzger Vogt auf seiner Website. Die Reaktion hat keine Auswirkungen auf Geschmack oder die Frische, sondern bedeutet lediglich, dass nicht genug Sauerstoff an das Fleisch gelangt ist.

Wenn viel Sauerstoff vorhanden ist, dann sorgt das im Fleisch vorhandene Myoglobin für die schöne rote Farbe, erklärt das Unternehmen. Bei wenig Sauerstoff bildet das Myoglobin Pigmente, die für die gräuliche Farbe sorgen. Die Verfärbung beginnt meistens im Inneren, da dort am wenigsten Sauerstoff hingelangt. "Färbt sich Fleisch oder Hackfleisch grau, ist es ein Zeichen dafür, dass der Metzger keine Zusatzstoffe verwendet und das Fleisch ganz natürlich ist."

Tipps: So erkennen Sie schlechtes Hackfleisch

Um die Haltbarkeit von Hackfleisch zu testen, gibt es einfache Tricks: Liegt das graue Hackfleisch etwa 15 Minuten an der Luft, kann man bei frischem Hack feststellen, dass das Fleisch wieder eine rosa Farbe annimmt. Dafür sorgt ebenfalls das Myoglobin. Wird das Fleisch jedoch nicht wieder rosa, sollte man es nicht mehr essen.

Neben der Farbe können andere Faktoren aussagen, ob das Hackfleisch noch verzehrbar ist oder nicht. Wichtig ist zum einen der Geruch: Unangenehm, süßlich, stechend oder stark säuerlich riechendes Fleisch oder Hackfleisch sollte man nicht mehr essen. Denn dann ist die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung sehr hoch. Frisches Fleisch riecht neutral bis leicht säuerlich.

Ein weiteres Warnzeichen ist es laut Verbraucherzentrale, wenn die Oberfläche des Fleisches schmierig oder grünlich ist. Auch dann sollte man es nicht mehr verzehren.

So lange hält sich Hackfleisch

Hackfleisch von der Fleischtheke sollte man immer am selben Tag zubereiten und verzehren. Unter Schutzatmosphäre abgepacktes Hack aus der Kühltruhe hält sich meist ein bis zwei Tage. Das erkennt man am angegebenen Verfallsdatum. Anders als das Mindesthaltbarkeitsdatum sollte man sich an das Verfallsdatum unbedingt halten, um eine Lebensmittelvergiftung zu vermeiden.

Wichtig ist auch eine ununterbrochene Kühlkette. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt, besonders im Sommer zum Einkauf eine Kühltasche mitzunehmen, um das Hackfleisch während des Einkaufs und Transports nach Hause kühl zu halten. Wenn man zu Hause ist, legt man es an die kälteste Stelle im Kühlschrank - im Fleischbereich über dem Gemüsefach. Alternativ kann man Hackfleisch auch einfrieren, um die Haltbarkeit zu verlängern.

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