Giftstoffe

Schimmel auf dem Brot: Essen oder entsorgen?

21.12.2022, 09:36 Uhr
Hier erfahren Sie, wie Sie Schimmel auf dem Brot erkennen.

© IMAGO / Shotshop/ Rezeda Kostyleva Hier erfahren Sie, wie Sie Schimmel auf dem Brot erkennen.

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Den meisten Menschen ist es schon mal passiert: Das Brot liegt schon ein paar Tage herum und ist dabei schimmelig geworden. Wenn man nur einen kleinen Fleck bemerkt, sind sich viele unsicher, ob man den kompletten Laib entsorgen sollte oder nicht. Haben sich die Sporen schon im ganzen Brot ausgebreitet?

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hat eine klare Antwort: "Angeschimmeltes Brot sollte komplett weggeworfen werden." Sobald Schimmel auf der Oberfläche des Brots zu erkennen sei, könne man davon ausgehen, dass bereits der ganze Laib vom Schimmelpilz-Mycel befallen ist. Das ist der Teil des Pilzes, der für das menschliche Auge unsichtbar ist.

Die oft kreisförmigen, weißlich bis grünen Stellen nennt man hingegen den "Schimmelrasen". Das ist der Fruchtkörper des Pilzes - beim Champion wäre das also der Teil, der über der Erde wächst. Anders als essbare Pilze scheidet der Schimmel allerdings Giftstoffe aus, die dem Körper schaden. Deshalb sollte man der eigenen Gesundheit zuliebe verschimmelte Lebensmittel nicht verspeisen.

Wenn das Brot hingegen etwas älter ist, aber keine verräterischen Flecken aufweist, kann man sich laut BZfE auf seine Sinne verlassen: Wenn es noch gut riecht und schmeckt, könne man es meist bedenkenlos verzehren. Harte Brotreste lassen sich für verschiedene Rezepte weiterverwenden.

Damit Brot gar nicht erst anfängt zu schimmeln, sollte man es richtig lagern. Geschnittenes Brot schimmelt schneller als ein ganzer Laib. Am besten stellt man einen Brotlaib zudem auf die Schnittfläche, damit diese nicht austrocknet. Die Lagerung im Kühlschrank ist nur bei hohen Temperaturen im Sommer empfehlenswert. Denn im Kühlschrank wird das Brot schnell altbacken.

Die Bundesanstalt für Ernährung empfiehlt zudem Behälter aus Ton oder Steingut. Diese nehmen die überschüssige Feuchtigkeit auf und geben sie wieder ab, wenn das Brot zu trocken wird. Dadurch wird auch die Schimmelgefahr geringer. Gut geeignet sind auch Brotkästen, die nicht komplett luftdicht sind.

Hatte man ein verschimmeltes Brot im Brotkasten, sollte man diesen mit Essigwasser auswischen, bevor man ein frisches Brot hineinlegt.

Es gibt viele Arten von Schimmelpilzen, die sich in Brot gut vermehren können. Die meisten von ihnen sind für Menschen zwar ungesund, aber nicht allzu gefährlich. Möglicherweise leiden Sie nach dem Verzehr an Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall. Auch Kopfschmerzen und Schwindel sind denkbar.

Hat man nur einen Bissen genommen, bemerkt man oft gar nichts. Der Körper baut die Giftstoffe über Leber und Niere ab. Schimmel-Allergiker und besonders empfindliche Menschen sollten allerdings vorsichtig sein. Für alle gilt: Bei stärkeren Reaktionen sollte man einen Arzt hinzuziehen.

Das hängt von der Sorte ab. Brote mit Vollkornmehl hält sich besser als Weißbrot. Laut der Initiative Zu gut für die Tonne! kann man mit folgenden Haltbarkeiten rechnen:

  • Reines Weißbrot hält sich meist ein bis drei Tage.
  • Weizenmischbrote halten sich rund drei bis fünf Tage.
  • Roggenmischbrote halten sich meist fünf bis sieben Tage.
  • Ein Vollkornbrot hält sich bis zu neun Tage.

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