Curcumin

Goldene Milch: Das steckt hinter dem Hypegetränk

Simone Madre

SEO-Redakteurin

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23.1.2023, 08:28 Uhr
Ingwer ist eine typische Zutat in der goldenen Milch.

© PantherMedia / Elena Schweitzer Ingwer ist eine typische Zutat in der goldenen Milch.

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Die Goldene Milch gehört zu den ayurvedischen Heilgetränken und hat eine jahrtausendalte Tradition. Inzwischen ist das Getränk aber auch längst in der westlichen Welt angekommen und erfährt hier einen regelrechten Hype. Aber wie kann man Goldene Milch zubereiten und welche Wirkung sie?

Goldene Milch ist auch unter den Begriffen "Golden Milk", "Kurkuma Latte", "Kurkuma-Milch" oder "Tumeric Latte" bekannt und hat ihren Ursprung in der alten indischen Heilkunst. Das Trendgetränk gilt als Stärkungsmittel für das Immunsystem. In den letzten Jahren etablierte sich die goldfarbene Milch bei gesundheitsbewussten Menschen in vielen Teilen der Welt als Trendgetränk. Sie soll gegen eine Vielzahl von Beschwerden helfen. Wissenschaftlich bewiesen ist das allerdings nicht. Die positiven Wirkungen stützen sich auf Erfahrungen in der Ayurwedischen und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Der gesunde Effekt des Getränks soll vor allem durch die Inhaltsstoffe Kurkuma und Ingwer entstehen. Kurkuma kommt in der TCM für viele Zwecke zum Einsatz, am besten ist der Effekt bei Magenbeschwerden und Entzündungen nachgewiesen. Ähnlich sieht es bei Ingwer aus: Die Knolle wird in der chinesischen und indischen Medizin schon lange verwendet, nachgewiesen ist ihr Nutzen bei leichten Verdauungsproblemen und Übelkeit.

Die Goldene Milch besteht ursprünglich lediglich aus Vollmilch, Kurkuma und ein wenig schwarzem Pfeffer. Mittlerweile wird das Getränk aber mit zahlreichen Zutaten und Gewürzen verfeinert, wie beispielsweise:

Als vegane Alternative kann auf Pflanzenmilch wie Soja-, Mandel-, oder Hafermilch zurückgegriffen werden.

Die goldene Farbe resultiert aus dem Kurkuma-Gewürz und dem darin enthaltenen Curcumin. Dieser ist der Hauptwirkstoff in Kurkuma und hat eine stark färbende Eigenschaft. Curcumin wird eine eine entzündungs- und krebshemmende sowie antioxidative Wirkung nachgesagt.

Der Geschmack ist zunächst gewöhnungsbedürftig. Um sich an den Geschmack heranzutasten, kann man mit einer geringen Menge Kurkuma, Ingwer und Pfeffer starten. Etwas Honig und Zimt können den Geschmack zudem angenehmer machen.

Die goldene Milch wird traditionell bei Erkrankungen wie Asthma, Sodbrennen, Schlafstörungen, Zwölffingerdarmgeschwüren, Malaria, Husten, Fieber und Erkältungen eingesetzt. Die meisten Anwendungszwecke sind aber nicht schulmedizinisch belegt. Mehr zum Forschungsstand und zur Frage, wie gut der Körper Curcumin überhaupt aufnehmen kann, lesen Sie hier.

Möglicherweise kann Curcumin im Körper die folgenden Dinge bewirken:

  • bei Diabetes die Regulierung des Blutzuckerspiegels unterstützen und das Risiko für Diabetes-Folgeerkrankungen senken
  • die Blutgerinnungen hemmen und Thrombose vorbeugen
  • die Blutfett- und Cholesterinwerte senken
  • entzündungshemmend wirken und daher bei chronisch entzündlichen Erkrankungen helfen
  • das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken
  • bei Depressionen begleitend zu Antidepressiva helfen
  • eine krebshemmende Wirkung haben und bei bestehendem Krebs das Risiko für Metastasen reduzieren
  • bei Arthrose helfen, den Körper beweglicher zu machen und den Schmerzmittelbedarf zu senken
  • sich positiv auf die Zahngesundheit und Mundflora auswirken
  • die Verdauung fördern und den Gallenfluss verbessern
  • bei Erkältungen unterstützen und das Immunsystem stärken
  • Magenverstimmungen reduzieren
  • die Gehirnfunktion verbessern
  • Hautentzündungen und -infektionen reduzieren
  • Schmerzen lindern (Gelenk-, Menstruations-, Muskel- und Kopfschmerzen)

"Für die immer wieder in Ratgebern und Anzeigen beworbenen Wirkungen gegen Krankheiten wie Diabetes, Arthrose oder Krebs fehlen allerdings belastbare Studien," betont Andrea Danitschek, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.

Zusätzlich ist fraglich, ob positive Effekte schon mit der Menge an Curcumin erzielt werden können, die man beim Trinken der Goldenen Milch erreicht. Um Curcumin in höheren Dosen einzunehmen und im Körper besser aufnehmen zu können, schlucken manche Menschen den Stoff auch in Tablettenform. Die hochdosierten Tabletten, die meist noch den Stoff Piperin enthalten, sind wiederum nicht frei von Nebenwirkungen und können die Aufnahme anderer Medikamente beeinflussen. Lassen Sie sich bei ernsten Beschwerden immer von einem Arzt beraten.

Auch interessant: Ernährung bei Diabetes - Was dürfen Diabetiker nicht essen?

Goldene Milch kann den Kreislauf und den Stoffwechsel in Schwung bringen. Zudem regt Curcumin die Bildung von Verdauungssäften an, was insbesondere Fette leichter verdaulich macht und Blähungen mindert. Daher kann Goldene Milch auch eine Gewichtsabnahme unterstützen. Allerdings sind zum Abnehmen immer ein Kaloriendefizit und eine ausgewogene Ernährung notwendig. Goldene Milch allein führt nicht zu einer Gewichtsreduktion - insbesondere dann, wenn man sie zusätzlich zur normalen Kalorienaufnahme trinkt.

Von Nebenwirkungen spricht man eigentlich nur, wenn es um Medikamente geht. Umgangssprachlich findet man den Begriff aber auch für Speisen und Getränke. Denn wie überall gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Zu viel von einer eigentlich gesunden Sache kann dazu führen, dass der Körper leidet.

In der Regel sind keine negativen Folgen bei Goldener Milch zu erwarten. Trinkt man sehr viel davon oder hat einen empfindlichen Magen, könnte Übelkeit, Durchfall oder eine leichte Magenverstimmung die Folge sein. Zudem sollten Menschen mit Gallensteinen vorsichtig sein, da Curcumin dafür sorgen, dass die Leber verstärkt Gallensäure abgibt.

Wenn man Goldene Milch trinkt, empfiehlt sich als Ergänzung schwarzer Pfeffer mit seinem Inhaltstoff Piperin. Dieser ist nicht nur für einen scharfen Geschmack verantwortlich, sondern unterstützt auch die Verdauung und hilft dabei, das Curcumin aufzunehmen.

Goldene Milch: Zutaten

  • 2 Stück Kurkuma (zwei bis drei Zentimeter)
  • 1 daumengroßes Stück Ingwer
  • 300 ml Milch oder Pflanzenmilch
  • ¼ TL schwarzer Pfeffer
  • ½ Tl Kokosöl
  • 1 Prise Zimt
  • Agavendicksaft oder Zucker

    Zubereitung:

    Da das Curcumin in Kurkuma schlecht wasserlöslich ist, sollte immer etwas Öl zusammen mit der Knolle verwendet werden. Ein wenig Öl ist schon in der Milch enthalten. Zusätzlich kann man noch einen Schuss Kokosöl dazugeben.

    1. Zuerst werden sowohl Kurkuma als auch Ingwer fein gerieben. Tipp: Da Kurkuma sehr stark abfärbt, sollte man lieber Handschuhe tragen. Tipps, um Kurkuma-Flecken zu entfernen, finden Sie in unserem Beitrag.
    2. Danach werden Kurkuma, Ingwer und Kokosöl in einem Topf mit Wasser zum Kochen gebracht. Sobald eine cremige Masse entstanden ist, kann man den Topf vom Herd nehmen.
    3. Im nächsten Schritt wird die Milch (oder Pflanzenmilch) in einem Topf erhitzt und die Kurkuma-Paste hinzugefügt.
    4. Jetzt sollte man die Mischung gut umrühren. Wer möchte, kann die Goldene Milch durch ein feines Sieb abgießen, falls der pürierte Kurkuma- und Ingwer zu sämig ist.
    5. Zum Schluss kann man die Goldene Milch noch mit Süßungsmittel verfeinern. Jetzt nur noch kurz abkühlen lassen und genießen!

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