Ernährung

Echter und falscher Pfeffer: Was sind die Unterschiede?

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13.3.2023, 08:27 Uhr
Schwarzen Pfeffer kennt wohl jeder - es gibt ihn aber auch in anderen Farben.

© Christoph Hardt via www.imago-images.de Schwarzen Pfeffer kennt wohl jeder - es gibt ihn aber auch in anderen Farben.

In diesem Artikel:

Obwohl die Pfeffermühle nahezu täglich in Gebrauch ist, wissen die meisten Menschen nur sehr wenig über Pfeffer. Wo wächst der Pfeffer und was steckt eigentlich hinter den verschiedenen Farben?

Was vielen Menschen ebenfalls nicht bewusst ist: Pfeffer wird in vielen Ländern sogar als traditionelle Heilpflanze eingesetzt. Alles Wissenswerte rund um das beliebte Gewürz gibt es im folgenden Beitrag.

Der Pfefferstrauch wird auch "Schwarzer Pfeffer" oder abgekürzt "Pfeffer" genannt und gehört zur Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Die Kletterpflanze rankt sich an Bäumen empor und wird bis zu zehn Meter hoch. Die Früchte der Pfefferpflanze werden als "Pfefferkörner" bezeichnet und aufgrund des darin enthaltenen Alkaloids Piperin als Gewürz zum Schärfen verwendet. Um den Unterschied zu ähnlichen Gewürzen hervorzuheben, wird auch von "echtem Pfeffer" gesprochen. Allerdings sind Pfefferkörner nicht immer schwarz. Je nach Erntezeit und weiterer Behandlung sind die Pfefferkörner entweder grün, schwarz, weiß oder rot.

Ein falscher Pfeffer ist beispielsweise der rosa Pfeffer, der in einigen Schokoladen und bunten Pfeffermischungen enthalten ist und den man auch lose im Laden kaufen kann. Man nennt ihn auch Schinusbeere. Er schmeckt zwar pikant, aber nicht scharf - und ist nicht mit dem echten Pfeffer verwandt.

Auch der Cayennepfeffer ist kein echter Pfeffer, sondern besteht aus gemahlenen Schoten der Cayenne-Chilis. Mönchspfeffer schmeckt ebenfalls scharf und sieht ähnlich aus wie schwarzer Pfeffer, ist aber eine nicht mit ihm verwandte Heilpflanze, die vor allem bei zyklusbedingten Beschwerden eingesetzt wird.

Als Heimat des Pfeffers gilt Indien, insbesondere die Malabarküste. Mit der Ausbreitung der indischen Kultur nach Südostasien wurde auch der Pfefferanbau verbreitet. Somit ist er seit circa 1000 Jahren auch im heutigen Malaysia und Indonesien zu finden.

Pfeffer-Ort: Wo wächst Pfeffer?

Als die größten Anbauländer von Pfeffer gelten heute Indien, Brasilien, Malaysia, Vietnam und Indonesien. Weltweit werden zwischen 200.000 und 360.000 Tonnen Pfeffer pro Jahr produziert und auf der ganzen Welt verkauft.

So sieht eine Pfefferpflanze aus.

So sieht eine Pfefferpflanze aus. © Cornelia Pithart via www.imago-images.de

Die Farbe der Körner gibt Rückschluss auf den Reifegrad. Während grüner Pfeffer sehr früh geerntet wird und dann frisch oder beispielsweise gefriergetrocknet in den Handel kommt, wird schwarzer Pfeffer ebenfalls grün und unreif geerntet, aber anschließend langsam getrocknet, wobei er sich dunkel verfärbt.

Roter Pfeffer reift am längsten am Baum und hat eine fruchtige bis süßliche Note. Er ist sehr selten im Laden erhältlich. Meist findet man nur rosa Pfeffer, der aber kein echter Pfeffer ist (siehe oben).

Weißer Pfeffer wird ebenfalls rot geerntet und anschließend mehrere Tage in Wasser eingelegt, sodass sich das Fruchtfleisch ablöst. Dann werden die Körner geschält, bis nur noch die weißen Kerne im Inneren übrig bleiben, die dann getrocknet werden.

Vor allem in Indien und China werden Pfefferkörnern positive gesundheitliche Wirkungen nachgesagt. Die Körner werden entweder als Tee getrunken, fein gemahlen oder zu Tabletten und Pasten verarbeitet. Pfeffer wird eingesetzt bei:

Verdauungsbeschwerden

Pfeffer regt die Produktion von Speichel- und Magensäften an und wirkt somit appetitanregend und verdauungsfördernd.
Beschwerden wie Durchfall, Magenschmerzen und Blähungen sollen durch Pfeffer reduziert werden.
Achtung: Bei empfindlichen Personen reizt der scharfe Pfeffer eher den Magen als zu helfen.

Erkältungen und Fieber

Bei Erkältungssymptomen wie Halsschmerzen, einer verstopften Nase, Fieber, Ohrenschmerzen oder Husten soll Pfeffer ebenfalls sehr wirksam sein, da er die Durchblutung steigert. Das im Pfeffer enthaltene Piperin soll zudem antibakteriell wirken.
Ein Erkältungstee mit Pfeffer ist im Handumdrehen fertig: Dazu zermahlen Sie einen Teelöffel schwarze Pfefferkörner im Mörser und gießen ihn mit 150 Milliliter heißem Wasser auf. Wer möchte, kann noch frische Pfefferminzblätter oder etwas Honig als Geschmacksverbesserung hinzugeben. Der Vorgang sollte mehrmals am Tag wiederholt werden.

Schmerzen

Sogar bei Schlangenbissen kommt Pfeffer in der traditionellen chinesischen Medizin zum Einsatz. Gepfefferter Tee wird zudem bei Migräne und Arthritis getrunken.

Erschöpfung

Pfeffer regt die Schmerzrezeptoren und den Stoffwechsel an. Zudem wird die Durchblutung gesteigert. Das wirkt anregend und kann die Stimmung etwas aufhellen.

Auch in wissenschaftlichen Studien (siehe Quellen) konnten positive Wirkungen von Pfeffer nachgewiesen werden. Genauer gesagt geht es dabei meist um den Wirkstoff Piperin, der oftmals auch als Extrakt und damit in höherer Dosis getestet wurde, als man es beim Würzen von Speisen erreichen könnte.

Piperin kann demnach folgende Wirkungen haben:

  • entzündungshemmend
  • schmerzstillend
  • antioxidativ
  • antimikrobiell
  • antidiabetisch
  • appetitanregend
  • neuroprotektiv
  • verdauungsfördernd
  • krampflösend

Piperin kommt in einigen Fällen auch in Nahrungsergänzungsmitteln vor, beispielsweise in Kurkumin-Produkten, da es die Bioverfügbarkeit anderer Stoffe erhöht. Infolgedessen kann der Körper andere Stoffe besser aufnehmen.

Allerdings sollten auch einige Personen auf Pfeffer verzichten. Dazu gehören:

Menschen mit einer empfindlichen Magenschleimhaut

Menschen mit einem empfindlichen Magen sollten auf große Mengen Pfeffer verzichten. Die Scharfstoffe können die Schleimhäute im Magen sowie den Darm reizen.

Menschen mit einer Allergie

Allergien gegen Pfeffer sind sehr selten. Wer allerdings merkt, dass er typische Symptome einer Lebensmittelallergie wie Magenschmerzen, Juckreiz, laufende Nase oder einen Hautausschlag nach dem Verzehr von Pfeffer bekommt, sollte ebenfalls auf die Körner verzichten.

Bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten

Bei manchen Medikamenten wird die verschreibende Ärztin oder der verschreibende Arzt dazu raten, auf Pfeffer zu verzichten. Das liegt daran, dass er den Abbau von Stoffen in der Leber hemmen kann.

Babys und Kleinkinder

Babys und kleine Kinder reagieren empfindlich auf Pfeffer, da die Geschmacksknospen deutlich sensibler sind. Daher sollten in den ersten zwei Jahren keine scharfen Gewürze wie Chili und Pfeffer verwendet werden.

Pfeffer passt hervorragend in Saucen (zum Beispiel Pfeffersauce oder Pfeffer-Rahm-Sauce) sowie zu Fleisch- und Fischgerichten.

Aber auch gebratenes Gemüse und Salate schmecken viel aromatischer mit frisch gemahlenem Pfeffern. Vor allem asiatische Gerichte kommen kaum ohne Pfeffer aus. Mittlerweile gibt es sogar diverse Desserts, die mit Pfeffer verfeinert werden.

Besonders aromatisch schmeckt frisch gemahlener Pfeffer. Pfefferpulver hingegen verliert mit der Zeit seinen Geschmack.

Quellen:

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