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Magenschmerzen: Ursachen, Symptome & Hausmittel für Linderung

Elias Thiel

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8.11.2023, 08:00 Uhr
Das hat jeder schon einmal erlebt: Magenschmerzen können einem gründlich die Laune verhageln. Aber wo kommen die Schmerzen her?

© IMAGO / Westend61 Das hat jeder schon einmal erlebt: Magenschmerzen können einem gründlich die Laune verhageln. Aber wo kommen die Schmerzen her?

In diesem Artikel:

Magenschmerzen sind ein häufiges Gesundheitsproblem, das viele Menschen betrifft. Diese können verschiedene Ursachen haben. Oftmals werden Magenschmerzen durch Stress, Alkohol, Kaffee oder fettiges Essen ausgelöst. Allerdings können Magenschmerzen auch Symptome für ernstzunehmende Erkrankungen sein und sollten in einigen Fällen medizinisch abgeklärt werden.

In diesem Artikel erfahren Sie alles über mögliche Ursachen , Symptome und Begleiterscheinungen von Magenschmerzen. Darüber hinaus erhalten Sie die besten Tipps sowie bewährte Hausmittel zur Linderung und Behandlung von Magenschmerzen.

Magenschmerzen (medizinisch Gastralgie ) umfassen eine breite Palette von Schmerzen im Magenbereich. Im Gegensatz zu allgemeinen Bauchschmerzen treten sie in der Regel im Oberbauch , meist linksseitig bis mittig auf. Gleichzeitig können die Schmerzen sowohl kurzzeitig als auch über einen längeren Zeitraum anhalten. Wenn die Magenschmerzen plötzlich auftreten und in kurzen Abständen wiederkehren, werden sie als Magenkrämpfe bezeichnet.

Magenschmerzen treten häufig als brennender, stechender, drückender oder krampfartiger Schmerz in der Magengegend auf. Vor allem Magenschmerzen und Übelkeit gehen eng miteinander einher. Dies kann in einigen Fällen auch zu Erbrechen führen.

Auch Sodbrennen kann mit Magenschmerzen in Verbindung gebracht werden. Dies entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Manchmal begleiten Aufstoßen und andere Magen-Darm-Beschwerden die Magenschmerzen. Aber auch ein Gefühl von übermäßiger Fülle und Blähungen können neben Schmerzen im Magenbereich auftreten.

Magenschmerzen verringern in der Regel den Appetit , da das Essen Unwohlsein oder Schmerzen verursacht. Bei einigen Menschen können Magenprobleme auch mit Durchfall , Verstopfung oder blutigem Stuhlgang einhergehen.

Die Ursachen von Magenschmerzen sind vielfältig und können entweder organisch bedingt sein oder durch die Ernährungsweise bzw. den Lebensstil ausgelöst werden.

Magenschmerzen als Folge von Erkrankungen

Dies sind die häufigsten Erkrankungen, die Magenschmerzen auslösen können:

  • Magen-Darm-Infektionen
  • Lebensmittelvergiftung
  • Unverträglichkeiten (z. B. Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz, Gluten-Unverträglichkeit)
  • Reizmagen
  • Magenschleimhautentzündung (Gatritis)
  • Refluxkrankheit
  • Zwölffingerdarmgeschwür
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Magengeschwür
  • Magenkrebs
  • Herzinfarkt (bei Frauen mit atypischem Beschwerdebild)
  • Essstörungen (z. B. Magersucht, Bulimie)

Magenschmerzen als Folge des Ernährungs- und Lebensstils

  • Zu fettes oder zu scharfes Essen
  • Kohlensäurehaltige Getränke
  • Alkohol und Rauchen
  • Kaffee , Cola, Zitrusfrüchte und Zwiebeln (können die Magenschleimhaut reizen)
  • Kohl und Bohnen (können schmerzhafte Blähungen auslösen)
  • Üppige und fette Speisen vor dem Schlafen
  • Hektisches Essen

Stressbedingte Magenschmerzen

Auch Stress kann Magenschmerzen auslösen. Demnach kann es bei seelischen Ursachen zu begleitenden Symptomen wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit und Durchfall kommen.

Magenschmerzen als Nebenwirkungen von Medikamenten

Einige Medikamente verursachen Magenschmerzen, wie beispielsweise Acetylsalicylsäure , Ibuprofen und Diclofenac . Vor allem Menschen mit einem empfindlichen Magen reagieren häufig mit Magenschmerzen auf die Einnahme dieser Medikamente. Der Grund dafür ist, dass diese Medikamente die Bildung von schützendem Magenschleim reduzieren.

Dies kann zu Reizungen und Entzündungen der Magenschleimhaut führen und Magenschmerzen verursachen. Daher sollte bei der Einnahme von Medikamenten auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und gegebenenfalls mit einem Arzt oder Apotheker über alternative Behandlungsoptionen besprochen werden.

Bei akuten Magenschmerzen ohne eine zugrundeliegende schwere Erkrankung können diese Tipps helfen:

  1. Entspannung
    häufig bedingt zu viel Stress und Hektik im Alltag auch Magenschmerzen. Stress führt zur Ausschüttung von Hormonen, die sich negativ auf den Magen auswirken. Um solche Beschwerden zu vermeiden, sollte man regelmäßig bewusst Pausen einlegen und entspannen. Das Erlernen einer gezielten Entspannungstechnik wie Yoga, Meditation oder autogenes Training hilft dabei, sich zu entspannen. Auch ein heißes Bad kann zur Entspannung beitragen.
  2. Magenschonendes Essen
    Bestimmte Lebensmittel wirken bei einem gereizten Magen beruhigend und unterstützen die Verdauung. Dazu gehören beispielsweise Kartoffeln , Karotten, Bananen und Zwieback. Diese Nahrungsmittel liefern wichtige Nährstoffe und sind schonend für den Magen.
  3. Regelmäßige Essenszeiten und kleine Mahlzeiten
    Zusätzlich sollte man regelmäßige Essenszeiten einhalten und nicht zu schnell oder zu großen Mengen auf einmal essen. Langsames und bewusstes Essen kann die Verdauung entlasten und Magenschmerzen reduzieren.
  4. Ernährungsumstellung
    Wer unter einem gereizten Magen leidet, sollte lieber auf magenreizende Lebensmittel wie zu scharfes, zu fettes oder säurehaltiges Essen verzichten. Außerdem sollte man lieber mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt essen. Dies entlastet den Magen und kann Beschwerden ebenfalls lindern.
  5. Auslöser vermeiden
    Wenn bestimmte Lebensmittel oder Getränke bekanntermaßen Magenschmerzen verursachen, sollten diese dringend vermieden werden.
  6. Medikamente
    Bei Bedarf können auch Medikamente wie säureneutralisierende Mittel oder Schmerzmittel eingenommen werden. Dabei sollte man jedoch auf die möglichen Nebenwirkungen der Medikamente achten.
  7. Viel trinken
    Bei Magenschmerzen sollte man ausreichend Wasser trinken. Auch Kräutertee hat sich bei Magenschmerzen bewährt und wirkt beruhigend sowie schmerzlindernd.
  8. Verzicht auf Alkohol, Koffein, Nikotin und Süßigkeiten
    Auf Genussmittel wie Alkohol, Nikotin, Koffein und Süßigkeiten sollte bei Magenschmerzen dringend verzichtet werden. Diese lösen Magenbeschwerden nicht nur aus, sondern reizen auch noch die Magenschleimhaut und verstärken die Schmerzen.
  9. Leichte Bauchmassagen
    Leichte Massagen der Bauchgegend helfen dabei, Spannungen zu lösen und den ganzen Körper zu entspannen. Dabei werden flache Handbewegungen im Uhrzeigersinn kreisförmig um den Bauchnabel herum ausgeführt.
  10. Wärme
    Auch die Wärmezufuhr kann den verkrampften Magen entspannen. Eine Wärmeflasche oder ein erwärmtes Kirschkernkissen eignen sich dafür besonders gut.

Diese Hausmittel haben sich bei Magenschmerzen besonders bewährt:

  • Kamillen-, Pfefferminz-, Fenchel- und Ingwertee
    Kamillentee beruhigt den Magen und kann bei Magen- und leichten Verdauungsbeschwerden helfen. Pfefferminztee wirkt krampflösend und lindert Magenkrämpfe und Völlegefühl. Ingwer hat entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften, die bei Magenschmerzen helfen können. Fencheltee wirkt ebenfalls krampflösend und kann bei Blähungen sowie Verdauungsbeschwerden unterstützen.
  • Heilerde
    Heilerde bindet überschüssige Magensäure und beruhigt die Magenschleimhaut. Dafür wird ungefähr ein Teelöffel der Heilerde in einem halben Glas Wasser verrührt und heruntergeschluckt.
  • Apfelessig
    Auch ein Esslöffel Apfelessig, in einem Glas Wasser verdünnt, kann die Symptome von Sodbrennen und saurem Aufstoßen reduzieren. Obwohl Apfelessig sauer schmeckt, wirkt er basisch.
  • Honig
    Honig hilft bei Magenschmerzen, da er die Magenschleimhaut unterstützen kann. Daher kann man vor dem Schlafengehen auf nüchternen Magen einen Esslöffel naturbelassenen, kalt geschleuderten Honig essen.
  • Bananen
    enthalten natürliche Antazida, die überschüssige Magensäure neutralisieren und somit beim Sodbrennen helfen.
  • Kartoffelsaft
    Frischer Kartoffelsaft beruhigt die Magenschleimhaut und hilft bei Reizungen in der Magengegend. Beim Abkühlen der Kartoffeln bildet sich resistente Stärke, die dem Verdauungstrakt gut tut. Dressings aus Essig und Öl sind zudem leicht verdaulich.
  • Bauchauflage mit Kamille
    Eine feucht-heiße Bauchauflage mit Kamille wirkt schmerzlindernd, krampflösend und entspannend. Um die Bauchauflage herzustellen, übergießt man ein bis zwei Esslöffel Kamillenblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser. Danach lässt man den Tee maximal fünf Minuten ziehen und seiht dann die Pflanzenbestandteile ab.
    Anschließend nimmt man ein Geschirrtuch und rollt dieses gemeinsam mit einem zweiten Tuch zu einem Wickel auf. Nun taucht man diesen Wickel in den heißen Kamillentee ein und ringt ihn aus. Dann legt man das Innentuch faltenfrei um den Bauch und wickelt ein trockenes Tuch darüber. Die Bauchauflage mit Kamille sollte 20 bis 30 Minuten einwirken. In dieser Zeit kann man sich gut ausruhen. Nach der Einwirkzeit lässt man die Auflage abkühlen und ruht sich mindestens eine weitere halbe Stunde lang aus.
  • Bauch mit Öl einreiben
    Mit verdünntem Fenchel- , Melissen- , Kamillen- oder Kümmelöl kann man den Bauch einreiben und somit die Magenschmerzen lindern. Das ätherische Öl wirkt wärmend, krampflösend und schmerzreduzierend. Zudem kann Öl auf dem Bauch beruhigend sein und die Verdauung anregen. Besonders Kümmelöl eignet sich gut bei Magenschmerzen, da die Wirkstoffe des Öls über die Haut aufgenommen werden.

Nun stellt sich die Frage „Was kann man bei Magenschmerzen essen?“

  • Trockenes Brot (kein grobes Vollkornbrot)
  • Zwieback
  • Reis
  • Nudeln
  • Kartoffeln
  • Bananen
  • Haferflocken
  • Gedünstetes Gemüse (zB Karotten oder Zucchini)
  • Hühnerbrühe
  • Mageres Fleisch
  • Leichte Gemüsesuppen oder klare Brühen
  • Honig im Tee
  • Ingwer

    Wenn die Magenschmerzen stark, plötzlich und anhaltend sind, sollte man einen Arzt konsultieren. Auch wenn Magenschmerzen von anderen schweren Symptomen (wie Erbrechen von Blut, dunklem Stuhl, Gewichtsverlust, Fieber oder starken Bauchkrämpfen ) begleitet werden, sollte man einen ärztlichen Rat einholen. Auch bei wiederkehrenden Magenschmerzen oder wenn eine Selbstbehandlung keine Linderung bringt, ist der Gang zum Hausarzt des Vertrauens eine gute Wahl.